Canada is calling...
Beitrag zum Textwettbewerb 2019
Autor: David Schulz
Canada is calling… and we must go!
Geht’s schon wieder nach Kanada?... JAAAA!
Aber ihr kennt doch dort schon alles... NÖ, NOCH LANGE NICHT!
Ja, für uns ging es diesen Herbst wieder als Familie in den Westen von Kanada. An Vancouver und den Westen überhaupt hatten wir bereits 2010 auf unserer ersten Kanadareise unser Herz verloren.
Als Ziel hatten wir uns Vancouver Island ausgeguckt. Wir lieben das Meer, aber auch die Berge und wollten bewusst nicht so viele Kilometer fahren (am Ende waren es dann trotzdem 1500km). Ziele waren einige bereits gesehene Orte, aber auch neue Spots. Aber am wichtigsten aber war uns, Zeit als Familie zu verbringen, raus aus dem Alltag, zu entschleunigen und Spaß zu haben. Das gelingt in Kanada perfekt und in der Nebensaison noch mehr. Meist waren wir allein unterwegs, kaum andere Menschen, auf den Campgrounds standen wir oft nur mit ein paar anderen Campern, wir hatten tolle Begegnungen, haben sehr nette Menschen getroffen, Natur pur, das Wetter war gut und die Tierbeobachtungen… Aber dazu kommen wir gleich.
Jetzt sind wir bereits einige Wochen zurück im Alltag und was ist geblieben vom Urlaub, außer den tollen Fotos? Ich möchte euch erzählen was uns berührt hat, was geblieben ist, wovon wir Nachts manchmal träumen und immer wieder erzählen.
Vancouver ist immer ein Muss zum Start der Reise und gleich am ersten Abend hatten wir wundervolle Aussichten zum Sonnenuntergang vom Harbour Lookout. Grandios! Und danach die beste Pizza To Go von einem Laden ums Eck. Am zweiten Tag konnte uns der Regen in „Raincouver“ nicht davon abhalten eine Runde mit dem Rad durch den Stanley Park zu drehen. Unfassbar diese Natur mitten in der Stadt und dank Nebensaison komplett leer. Bevor es dann nach der Camperübernahme bei Fraserway (vielen Dank es war wieder eine Freude) und alles hat reibungslos geklappt, auf die Fähre nach Vancouver Island geht, machen wir einen Stopp beim Bass Pro Shop Tsawwassen. Unser Junge möchte das Angeln ausprobieren, na dann stilecht in Kanada…
Hallelujah, keiner von uns war auf das gefasst was jetzt kommt. Der Laden ist der Wahnsinn, allein die Angelabteilung ist so groß wie der Lidl bei uns zu Hause. Und wir haben wenig Ahnung vom Angeln, ich habe als Kind geangelt… lange ist‘s her. Aber dann kommt Antoine um die Ecke, welch ein Glück… Er wohnt eigentlich auf Vancouver Island und repariert Bootsmotoren, hilft aber gerade auch im Verkauf aus. Wir erzählen ihm unsere Wünsche und er ist unser Jackpot. Eine gute Stunde geht er mit uns auf die Suche nach dem nötigen Equipment, gibt Tipps, klärt uns auf was - wo - wie man darf. Erzählt aus seinem Leben, von seiner Familie, seinen Kindern und macht uns die Angel fix und fertig zum Einsatz und am Ende zahlen wir komplett nur unschlagbare 41 Dollar. Nach knapp 2 Stunden sind wir wieder on the road. Vielen vielen Dank Antoine!
Tofino, bereits zweimal waren wir dort. Die Wetter App zeigt für die nächsten Tage Sonne, Sonne, Sonne und das wollen wir nutzen. Gleich nach der Ankunft fahren wir zu Tofino Air, mal schauen ob wir einen Rundflug mit dem Wasserflugzeug machen können. Jepp, in einer halben Stunde gehts los. Wir sind zu fünft mit einem Pärchen von Hawaii. Es ist ein grandioses Erlebnis und wenn du je die Möglichkeit hast… Just do it! Diese riesigen Wälder, die endlosen Strände und diese vielen kleinen Inseln. Die Berge in der Ferne und den tosenden Pazifik von oben zu sehen ist magisch und als Highlight entdecken wir einen Wal aus der Luft. Wow, wie klein das Boot im Vergleich zum Wal ist.
Drei ganze Tage waren wir an den Stränden unterwegs, Chesterman Beach, Cox Bay und natürlich Long Beach. Sogar die Füße haben wir noch Mitte Oktober in den Pazifik getaucht. Einfach perfekt! Und in der Nebensaison geht es sehr chillig zu. Im Gegensatz zum Sommer wo Tofino sich zu einem Hotspot entwickelt hat und völlig überfüllt ist mit Touristen, wie uns Eve, die Besitzerin eines kleinen Lädchens in Tofino erzählt. Auf dem Rückweg zur Ostküste der Insel haben wir den Stamp River Provincial Park bei Port Alberni entdeckt. Mein absolut bestes Erlebnis. Es ist die Zeit der Lachswanderung, es ist das Thanksgiving Weekend und die Natur bietet ein unglaubliches Farbenschauspiel. Indian Summer im Westen ist meist gelb, aber auch orange und rot leuchten die Blätter in der Sonne. Auf dem Campground sind nur einige kanadische Familien, wir sind die einzigen „Touris“. Die Plätze am Flussufer sind belegt und so nehmen wir die Nummer 12 gegenüber. So kommen wir schnell mit Peter und seinem Schwiegersohn auf der Campsite neben uns ins Gespräch. Er erzählt uns, dass vor gut einer Stunde eine Schwarzbärin mit 3 Jungen auf der anderen Seite des Stamp River unterwegs war. Schade, knapp verpasst, aber genau in dem Moment wackelt das Gebüsch auf der anderen Flussseite und ein dicker schwarzer Bärenpopo verschwindet hinter den Sträuchern. Wahnsinn! Wir sind sooo aufgeregt. Peter rät uns, zu der Fischleiter am Ende des Campgrounds zu spazieren. Die Lachse kann man super beim Springen gegen den Strom beobachten und eine Beobachtungskamera gibt es auch. Er rät uns, wachsam zu sein und laute Geräusche zu machen, denn wir sind unterwegs im Bärengebiet.
Es ist später Nachmittag und wir sind allein unterwegs. Das ist alles sehr aufregend und spannend, auch als wir ein Warnschild lesen, dass ein Schwarzbär direkt an der Fischleiter gesehen wurde und als dann noch ein Bärenhaufen auf dem Weg liegt, bin ich echt nervös. Woran erkennt man, ob der Bärenhaufen frisch ist? An den Stamp River Wasserfällen gibt es eine Fischleiter, um den Lachsen die Wanderung zu erleichtern und über eine Kamera können wir sehr gut beobachten, wie die riesigen Lachse gegen die Strömung ankämpfen. Was für ein Kraftakt. Immer wieder schießen die Fische aus dem Wasser empor, um den Wasserfall zu überwinden und in den Pools davor können wir große Schwärme entdecken. Riesige Exemplare sind dabei… Soviel Mühe, um zurück an ihren Herkunftsort zu kommen, zu laichen und dann zu verenden.
Auf einen Bären treffen wir nicht, ich glaube es wäre auch zu dicht für mich gewesen. Nach dem Abendbrot lassen wir den Tag am Lagerfeuer ausklingen. Am nächsten Morgen gehen wir es ruhig an, ist ja auch so kuschelig im Camper. Als es hell wird kommt der Camphost vorbei und warnt uns, dass gerade ein Schwarzbär auf unserer Seite des Flusses den Berg hochgewandert ist, also Obacht!
Als wir beim Frühstück sind, sehe ich, wie unser Nachbar Peter am Flussufer steht und konzentriert zur anderen Flussseite schaut…. Vielleicht ein Bär!? Schnell laufen wir rüber und schauen mal und ja, da ist ein Schwarzbär im Flussbett unterwegs gegen die Strömung. Wundervoll diese Wildtiere frei in der Natur aus sicherem Abstand zu beobachten. Besser kann der Tag nicht starten!
Wir laufen nochmal zu den Wasserfällen für eine kurze Wanderung und treffen auf Holly und ihre Familie. Sie kommen immer zu Thanksgiving aus dem nahen Port Alberni zu den Wasserfällen. Unser Junge hatte ein paar Fotos von ihr und ihrer Familie gemacht und wir tauschen Mailadressen, um die Fotos zuzusenden. Das gehört auch immer zu unserem Urlaub, Land und Leute kennenlernen und die Kanadier sind sehr offen und gastfreundlich. Zurück am Camper rüsten wir zum Aufbruch. Unser nächstes Ziel ist Campbell River. Wir rollen langsam los, werfen einen letzten Blick auf den Fluss… Sind da Bären? Yes, die Schwarzbärin mit ihren Jungen ist wieder da. Wir freuen uns, bleiben noch ein halbes Stündchen und beobachten die 4 Bären. Wir sind sprachlos… Einfach ein wunderschönes Erlebnis!
Jetzt starten wir in Richtung Port Alberni und sind noch ganz freudig und aufgeregt, so viele Bären beobachtet zu haben. Als wir in Port Alberni einrollen, entdecken wir in einiger Entfernung eine Bärenfigur an einem Baum mit einem Ball im Maul, wie süß denken wir … was sich die Menschen so dekorieren. Bis wir näher rankommen und realisieren - die Figur bewegt sich ja! Der ist echt! Und der Ball ist ein Apfel, den er sich vom Baum stibitzt hat. Wow, Wahnsinn! Wir machen nochmal kehrt und sehen dem jungen Bären aus sicherer Entfernung zu, wie er wieder auf den Baum klettert, um nach dem nächsten Apfel zu hangeln. Freude pur bei uns.
Campbell River ist neu für uns, wir wollen in den Strathcona Provincial Park, den ältesten Park in
British Columbia. Die nächsten 2 Tage entdecken wir eine völlig andere Landschaft auf Vancouver Island. Die Straße entlang am Buttle Lake führt vorbei an Seen und Wäldern mit Blick auf die Bergwelt. Aus der Ferne entdecken wir Weisskopfseeadler. Immer wieder halten wir an, bestaunen die Aussicht, machen Fotos, werfen die Angel aus und genießen die freie Zeit als Familie. So richtig Urlaub, ohne auf die Uhr zu schauen, ohne Pläne … an diesen Tagen am Buttle Lake, wo wir ganz alleine waren, denke ich so gern zurück. Diese Erinnerungen bleiben für immer. Es gibt tolle kurze Wanderungen zu Wasserfällen im Park, den Lupin Falls oder Myra Falls. Es lohnt sich...
Auf dem Rückweg bleiben wir eine Nacht auf dem Elk River Campground nahe Campbell River. Als wir am frühen Abend ankommen ist der Platz bereits gut belegt. Der Camphost fragt uns nach unseren Plänen. Wissen wir noch nicht. Er rät uns, unsere Campingstühle zu nehmen und ein Stück runter an den Elk River zu laufen bis zur Brücke, uns hinzusetzen und einfach abzuwarten… Ok, machen wir gern!
Hier sind auch riesige Lachsschwärme zu sehen und viele Angler. Wir angeln heute mal nicht, als wir ein Weilchen warten, landet ein Weisskopfseeadler im Fluss, nur wenige Meter vom Ufer entfernt, um sich einen Lachs zu schnappen. Ein zweiter Adler sitzt oben im Baum und später, als wir zurück zu unserer Site laufen, schlendert in der Dämmerung ein Schwarzbär am Flussufer entlang. All diese Erinnerung werden wir immer in uns behalten!
Die letzten Tage rumpeln wir langsam mit unserem Camper zurück nach Nanaimo, stoppen in Fanny Bay und bestaunen die Berge leerer Austernschalen, hören dem Gebrüll der Seelöwen zu, wandern am Rathtrevor Beach entlang und unternehmen eine abenteuerliche Wanderung zu den Ammonite Falls. Auch wenn man denkt, jetzt haben wir alles gesehen… wir entdecken immer wieder Neues auf unseren Reisen nach Kanada.
Und als Reisezeit hat uns der Oktober echt überzeugt, gutes Wetter kannst du ja nie mitbuchen, aber die einsamen Gegenden, die grandiosen Landschaften und wunderschöne Natur, supernette Menschen findest du auf jeden Fall….!
Danke SK-Touristik – Es war wieder einmal wunderbar!
Beitrag zum Textwettbewerb 2019
Autor: David Schulz
Canada is calling… and we must go!
Geht’s schon wieder nach Kanada?... JAAAA!
Aber ihr kennt doch dort schon alles... NÖ, NOCH LANGE NICHT!
Ja, für uns ging es diesen Herbst wieder als Familie in den Westen von Kanada. An Vancouver und den Westen überhaupt hatten wir bereits 2010 auf unserer ersten Kanadareise unser Herz verloren.
Als Ziel hatten wir uns Vancouver Island ausgeguckt. Wir lieben das Meer, aber auch die Berge und wollten bewusst nicht so viele Kilometer fahren (am Ende waren es dann trotzdem 1500km). Ziele waren einige bereits gesehene Orte, aber auch neue Spots. Aber am wichtigsten aber war uns, Zeit als Familie zu verbringen, raus aus dem Alltag, zu entschleunigen und Spaß zu haben. Das gelingt in Kanada perfekt und in der Nebensaison noch mehr. Meist waren wir allein unterwegs, kaum andere Menschen, auf den Campgrounds standen wir oft nur mit ein paar anderen Campern, wir hatten tolle Begegnungen, haben sehr nette Menschen getroffen, Natur pur, das Wetter war gut und die Tierbeobachtungen… Aber dazu kommen wir gleich.
Jetzt sind wir bereits einige Wochen zurück im Alltag und was ist geblieben vom Urlaub, außer den tollen Fotos? Ich möchte euch erzählen was uns berührt hat, was geblieben ist, wovon wir Nachts manchmal träumen und immer wieder erzählen.
Vancouver ist immer ein Muss zum Start der Reise und gleich am ersten Abend hatten wir wundervolle Aussichten zum Sonnenuntergang vom Harbour Lookout. Grandios! Und danach die beste Pizza To Go von einem Laden ums Eck. Am zweiten Tag konnte uns der Regen in „Raincouver“ nicht davon abhalten eine Runde mit dem Rad durch den Stanley Park zu drehen. Unfassbar diese Natur mitten in der Stadt und dank Nebensaison komplett leer. Bevor es dann nach der Camperübernahme bei Fraserway (vielen Dank es war wieder eine Freude) und alles hat reibungslos geklappt, auf die Fähre nach Vancouver Island geht, machen wir einen Stopp beim Bass Pro Shop Tsawwassen. Unser Junge möchte das Angeln ausprobieren, na dann stilecht in Kanada…
Hallelujah, keiner von uns war auf das gefasst was jetzt kommt. Der Laden ist der Wahnsinn, allein die Angelabteilung ist so groß wie der Lidl bei uns zu Hause. Und wir haben wenig Ahnung vom Angeln, ich habe als Kind geangelt… lange ist‘s her. Aber dann kommt Antoine um die Ecke, welch ein Glück… Er wohnt eigentlich auf Vancouver Island und repariert Bootsmotoren, hilft aber gerade auch im Verkauf aus. Wir erzählen ihm unsere Wünsche und er ist unser Jackpot. Eine gute Stunde geht er mit uns auf die Suche nach dem nötigen Equipment, gibt Tipps, klärt uns auf was - wo - wie man darf. Erzählt aus seinem Leben, von seiner Familie, seinen Kindern und macht uns die Angel fix und fertig zum Einsatz und am Ende zahlen wir komplett nur unschlagbare 41 Dollar. Nach knapp 2 Stunden sind wir wieder on the road. Vielen vielen Dank Antoine!
Tofino, bereits zweimal waren wir dort. Die Wetter App zeigt für die nächsten Tage Sonne, Sonne, Sonne und das wollen wir nutzen. Gleich nach der Ankunft fahren wir zu Tofino Air, mal schauen ob wir einen Rundflug mit dem Wasserflugzeug machen können. Jepp, in einer halben Stunde gehts los. Wir sind zu fünft mit einem Pärchen von Hawaii. Es ist ein grandioses Erlebnis und wenn du je die Möglichkeit hast… Just do it! Diese riesigen Wälder, die endlosen Strände und diese vielen kleinen Inseln. Die Berge in der Ferne und den tosenden Pazifik von oben zu sehen ist magisch und als Highlight entdecken wir einen Wal aus der Luft. Wow, wie klein das Boot im Vergleich zum Wal ist.
Drei ganze Tage waren wir an den Stränden unterwegs, Chesterman Beach, Cox Bay und natürlich Long Beach. Sogar die Füße haben wir noch Mitte Oktober in den Pazifik getaucht. Einfach perfekt! Und in der Nebensaison geht es sehr chillig zu. Im Gegensatz zum Sommer wo Tofino sich zu einem Hotspot entwickelt hat und völlig überfüllt ist mit Touristen, wie uns Eve, die Besitzerin eines kleinen Lädchens in Tofino erzählt. Auf dem Rückweg zur Ostküste der Insel haben wir den Stamp River Provincial Park bei Port Alberni entdeckt. Mein absolut bestes Erlebnis. Es ist die Zeit der Lachswanderung, es ist das Thanksgiving Weekend und die Natur bietet ein unglaubliches Farbenschauspiel. Indian Summer im Westen ist meist gelb, aber auch orange und rot leuchten die Blätter in der Sonne. Auf dem Campground sind nur einige kanadische Familien, wir sind die einzigen „Touris“. Die Plätze am Flussufer sind belegt und so nehmen wir die Nummer 12 gegenüber. So kommen wir schnell mit Peter und seinem Schwiegersohn auf der Campsite neben uns ins Gespräch. Er erzählt uns, dass vor gut einer Stunde eine Schwarzbärin mit 3 Jungen auf der anderen Seite des Stamp River unterwegs war. Schade, knapp verpasst, aber genau in dem Moment wackelt das Gebüsch auf der anderen Flussseite und ein dicker schwarzer Bärenpopo verschwindet hinter den Sträuchern. Wahnsinn! Wir sind sooo aufgeregt. Peter rät uns, zu der Fischleiter am Ende des Campgrounds zu spazieren. Die Lachse kann man super beim Springen gegen den Strom beobachten und eine Beobachtungskamera gibt es auch. Er rät uns, wachsam zu sein und laute Geräusche zu machen, denn wir sind unterwegs im Bärengebiet.
Es ist später Nachmittag und wir sind allein unterwegs. Das ist alles sehr aufregend und spannend, auch als wir ein Warnschild lesen, dass ein Schwarzbär direkt an der Fischleiter gesehen wurde und als dann noch ein Bärenhaufen auf dem Weg liegt, bin ich echt nervös. Woran erkennt man, ob der Bärenhaufen frisch ist? An den Stamp River Wasserfällen gibt es eine Fischleiter, um den Lachsen die Wanderung zu erleichtern und über eine Kamera können wir sehr gut beobachten, wie die riesigen Lachse gegen die Strömung ankämpfen. Was für ein Kraftakt. Immer wieder schießen die Fische aus dem Wasser empor, um den Wasserfall zu überwinden und in den Pools davor können wir große Schwärme entdecken. Riesige Exemplare sind dabei… Soviel Mühe, um zurück an ihren Herkunftsort zu kommen, zu laichen und dann zu verenden.
Auf einen Bären treffen wir nicht, ich glaube es wäre auch zu dicht für mich gewesen. Nach dem Abendbrot lassen wir den Tag am Lagerfeuer ausklingen. Am nächsten Morgen gehen wir es ruhig an, ist ja auch so kuschelig im Camper. Als es hell wird kommt der Camphost vorbei und warnt uns, dass gerade ein Schwarzbär auf unserer Seite des Flusses den Berg hochgewandert ist, also Obacht!
Als wir beim Frühstück sind, sehe ich, wie unser Nachbar Peter am Flussufer steht und konzentriert zur anderen Flussseite schaut…. Vielleicht ein Bär!? Schnell laufen wir rüber und schauen mal und ja, da ist ein Schwarzbär im Flussbett unterwegs gegen die Strömung. Wundervoll diese Wildtiere frei in der Natur aus sicherem Abstand zu beobachten. Besser kann der Tag nicht starten!
Wir laufen nochmal zu den Wasserfällen für eine kurze Wanderung und treffen auf Holly und ihre Familie. Sie kommen immer zu Thanksgiving aus dem nahen Port Alberni zu den Wasserfällen. Unser Junge hatte ein paar Fotos von ihr und ihrer Familie gemacht und wir tauschen Mailadressen, um die Fotos zuzusenden. Das gehört auch immer zu unserem Urlaub, Land und Leute kennenlernen und die Kanadier sind sehr offen und gastfreundlich. Zurück am Camper rüsten wir zum Aufbruch. Unser nächstes Ziel ist Campbell River. Wir rollen langsam los, werfen einen letzten Blick auf den Fluss… Sind da Bären? Yes, die Schwarzbärin mit ihren Jungen ist wieder da. Wir freuen uns, bleiben noch ein halbes Stündchen und beobachten die 4 Bären. Wir sind sprachlos… Einfach ein wunderschönes Erlebnis!
Jetzt starten wir in Richtung Port Alberni und sind noch ganz freudig und aufgeregt, so viele Bären beobachtet zu haben. Als wir in Port Alberni einrollen, entdecken wir in einiger Entfernung eine Bärenfigur an einem Baum mit einem Ball im Maul, wie süß denken wir … was sich die Menschen so dekorieren. Bis wir näher rankommen und realisieren - die Figur bewegt sich ja! Der ist echt! Und der Ball ist ein Apfel, den er sich vom Baum stibitzt hat. Wow, Wahnsinn! Wir machen nochmal kehrt und sehen dem jungen Bären aus sicherer Entfernung zu, wie er wieder auf den Baum klettert, um nach dem nächsten Apfel zu hangeln. Freude pur bei uns.
Campbell River ist neu für uns, wir wollen in den Strathcona Provincial Park, den ältesten Park in
British Columbia. Die nächsten 2 Tage entdecken wir eine völlig andere Landschaft auf Vancouver Island. Die Straße entlang am Buttle Lake führt vorbei an Seen und Wäldern mit Blick auf die Bergwelt. Aus der Ferne entdecken wir Weisskopfseeadler. Immer wieder halten wir an, bestaunen die Aussicht, machen Fotos, werfen die Angel aus und genießen die freie Zeit als Familie. So richtig Urlaub, ohne auf die Uhr zu schauen, ohne Pläne … an diesen Tagen am Buttle Lake, wo wir ganz alleine waren, denke ich so gern zurück. Diese Erinnerungen bleiben für immer. Es gibt tolle kurze Wanderungen zu Wasserfällen im Park, den Lupin Falls oder Myra Falls. Es lohnt sich...
Auf dem Rückweg bleiben wir eine Nacht auf dem Elk River Campground nahe Campbell River. Als wir am frühen Abend ankommen ist der Platz bereits gut belegt. Der Camphost fragt uns nach unseren Plänen. Wissen wir noch nicht. Er rät uns, unsere Campingstühle zu nehmen und ein Stück runter an den Elk River zu laufen bis zur Brücke, uns hinzusetzen und einfach abzuwarten… Ok, machen wir gern!
Hier sind auch riesige Lachsschwärme zu sehen und viele Angler. Wir angeln heute mal nicht, als wir ein Weilchen warten, landet ein Weisskopfseeadler im Fluss, nur wenige Meter vom Ufer entfernt, um sich einen Lachs zu schnappen. Ein zweiter Adler sitzt oben im Baum und später, als wir zurück zu unserer Site laufen, schlendert in der Dämmerung ein Schwarzbär am Flussufer entlang. All diese Erinnerung werden wir immer in uns behalten!
Die letzten Tage rumpeln wir langsam mit unserem Camper zurück nach Nanaimo, stoppen in Fanny Bay und bestaunen die Berge leerer Austernschalen, hören dem Gebrüll der Seelöwen zu, wandern am Rathtrevor Beach entlang und unternehmen eine abenteuerliche Wanderung zu den Ammonite Falls. Auch wenn man denkt, jetzt haben wir alles gesehen… wir entdecken immer wieder Neues auf unseren Reisen nach Kanada.
Und als Reisezeit hat uns der Oktober echt überzeugt, gutes Wetter kannst du ja nie mitbuchen, aber die einsamen Gegenden, die grandiosen Landschaften und wunderschöne Natur, supernette Menschen findest du auf jeden Fall….!
Danke SK-Touristik – Es war wieder einmal wunderbar!