Der Eichhörnchenblog on Tour
Beitrag zum Textwettbewerb 2022
Autorin: Heike Adam

Der Eichhörnchenblog on Tour

2 Wochen West-Kanada mit dem Wohnmobil von Fraserway.

Wir sind große Eichhörnchenfans und waren in West-Kanada unterwegs, um die Natur zu genießen und um viele Wildtiere zu sehen! Für mich standen dabei Eichhörnchen und Chipmunks im Vordergrund! Vor der Reise hatten wir Fotos von unseren einheimischen europäischen Eichhörnchen gemacht, mit Kanada Flagge. Und hatten diese auf Fahnen und rückstandslos wieder abziehbare Aufkleber drucken lassen und so unser Wohnmobil verschönert. Das war ein echter Hingucker! Daraus ergaben sich unterwegs dann immer wieder tolle Gespräche mit Einheimischen und Touristen.

In diesem Reisebericht möchte ich hauptsächlich über die Campgrounds berichten, die wir genutzt haben. Und als Wohnmobilanfänger will ich auch Tipps geben, was wir gelernt haben und was uns die Wohnmobilreise erleichterte.

Am 20. August ging es für mich und meinen Mann Rainer mit Condor nach Vancouver. Es ist nicht nur unsere erste Kanada Reise, sondern auch das erste Mal mit einem Wohnmobil. Für mich ist die Planung im Vorfeld schon Teil der Urlaubsfreude! Deshalb hatte ich schon Monate im Voraus alle Campgrounds gebucht. Nachdem ich mich intensiv über diese Campgrounds informiert hatte.

Am Flughafen in Vancouver hat die Einreise gut geklappt und wir fuhren mit dem Taxi zu unserem Hotel, dem Sandman Suites on Davie in Downtown. Am nächsten Morgen wurden wir dort mit dem Fraserway Shuttle um 8.15 Uhr abgeholt. Diesen Termin konnte ich problemlos ein paar Tage vorher per Email buchen. Bei Fraserway in Delta angekommen, haben wir dann unseren Camper abgeholt, einen C-Medium (MH 22). Wir waren etwas überrascht, denn es war ein anderes Modell als gedacht. Ein Freelander von Coachmen und kein Adventurer. Er gefiel uns aber sehr gut. Am besten gefallen hat uns, dass unter dem Bett viel Stauraum war, sodass wir dort unsere Koffer lagern konnten. Dafür war das Außen-Staufach kleiner, und es enthielt leider keinen Campingtisch.

Für Camper Neulinge ist wichtig zu wissen, dass der Kühlschrank verriegelt werden sollte. So kann die Tür während der Fahrt nicht aufgehen. Das wäre auch ein kleiner Tipp, sowas bei der Einweisung zu erwähnen. Wir wussten es nicht und so ist die Tür wirklich bei der Fahrt aufgegangen. Zum Glück ist nichts herausgefallen! Seitdem hatten wir uns Erinnerungs-Post-Its geschrieben, um immer an die Verriegelung zu denken. Eine andere Anregung für Fraserway wäre, die Bedienungsanleitung auch für den Freelander online zur Verfügung zu stellen, da man bei der Einweisung sich ja nicht alles merken kann. Es sind tatsächlich ein paar Dinge anders als beim Adventurer, das fällt aber erst auf, wenn man unterwegs ist.

Unsere erste Fahrt ging nach Squamish, und dort haben wir auch unseren ersten Einkauf gemacht. Zuerst waren wir im Walmart, waren aber sehr erstaunt, dass es dort keine frischen Lebensmittel wie Obst und Gemüse gibt. Also sind wir auch noch zu Save On Foods. Und dort haben wir gefunden, was wir suchten, tolle Frischetheken mit Obst und Gemüse.

Der erste Campground unserer Reise war der Klahanie Campground in der Nähe der Shannon Falls. Uns war wichtig, am ersten Tag nicht weit zu fahren, und Squamish war ideal dafür. Wir hatten die Ocean View Premium Site Nr. 100 gebucht. Ein absoluter Traum! Mit Blick auf den Howe Sound. Und mit ganz viel Platz. Dieser Campground war einer unserer Favoriten! Und als wir draußen unser erstes Abendessen genossen, kam wirklich ein Eichhörnchen vorbei! Es naschte an den Früchten, die dort wuchsen und war dann wieder verschwunden. Natürlich hatten wir keine Kamera griffbereit! Die Duschen etc. haben wir nicht benutzt, deshalb können wir über die Sauberkeit dort nichts sagen. Ein Restaurant gab es dort wohl früher mal, es war aber geschlossen. In Squamish haben wir übrigens eine tolle Bäckerei mit leckerem Brot entdeckt. Dort wo die öffentliche Dumping Station ist und Canadian Tire. Bei Canadian Tire kann man sich mit allerlei Campingzubehör und Bärenspray eindecken.

Weiter ging es nach Lillooet über die Duffey Lake Road. In Lillooet hatten wir wieder einen privaten Campground gebucht, den Texas Creek Campground. Ein Tipp aus einer Facebook Gruppe! Ein ganz kleiner Campground mit nur fünf Stellplätzen und mittendrin ist das Wohnhaus der Besitzer plus B&B. Uns hat es dort gut gefallen und es war perfekt für eine Übernachtung auf dem Weg Richtung Rockies. Uns gefallen solch kleine Campgrounds inmitten der Natur. Es kam dann auch abends ein Maultierhirsch vorbei! Es gibt dort übrigens nur eine Toilette und eine Außendusche und ein Tisch für den Abwasch, ebenfalls im Freien. Lillooet ist übrigens ein netter kleiner Ort. Hier haben wir auch eine nette Bäckerei gefunden, die Abundance Bakery. Der Besitzer war wohl in Deutschland zur Lehre.

Anschließend ging es für uns weiter Richtung Clearwater und Wells Grey Provincial Park über 70 Mile House und Highway 24. Hier hatten wir uns für den Dutch Lake Campground entschieden. Wir wollten nicht in den Wells Grey PP hineinfahren über die Gravel Road bis zu den Campgrounds dort. Zuerst war ich etwas geschockt über den Campground. Man steht dort doch ziemlich dicht an dicht mit den anderen Wohnmobilen. Der See ist aber sehr schön und wir waren dort auch schwimmen. Außerdem gibt es ein gutes Restaurant, das Painted Turtle Restaurant. Auch mal schön, nicht kochen zu müssen. Und die Lage zum Wells Grey PP ist auch ideal.

Wir haben dort zwei Mal übernachtet und haben den Wells Grey PP und dessen schöne Wasserfälle besucht. Weiter ging es dann Richtung Rocky Mountains. Wir sind nicht bis Jasper durchgefahren, sondern haben vorher übernachtet, in der Nähe von Tete Jaune Cache beim Tete Jaune Lodge Campground. Ein schöner, privater Campground direkt am Fraser River. Wir hatten einen Stellplatz mit Blick auf den Fluss. Hier war einiges los, aber man hatte recht viel Platz zur nächsten Site. Dieser CG hat uns sehr gut gefallen und er wirkte sehr gepflegt! Hier konnten wir auch das erste Mal ein Feuer machen, denn in den anderen Regionen herrschte noch ein Feuerverbot. Als wir Feuerholz im Büro des Camgrounds kauften, hat uns die Eigentümerin sogar gefragt, ob sie es uns bringen soll. Und bei Leuten, die keine Axt hatten, hat sie das Holz sogar kleingehackt. Früher gab es hier wohl mal ein Restaurant, aber das war auch geschlossen.

Weiter ging es dann in die Rocky Mountains und in den Jasper Nationalpark. Wir hatten für zwei Nächte den Wapiti CG gebucht, eine Site mit Strom, Nr. FF37. Der Whistler CG liegt direkt gegenüber. Uns hat aber der Wapiti CG besser gefallen, er ist etwas kleiner als der Whistler CG. Man hat hier einiges an Platz bis zur nächsten Site. Allerdings muss man wissen, dass leider viele kranke Bäume gefällt werden mussten. Auch hier haben wir wieder Eichhörnchen gesehen und konnten sie sogar fotografieren! Außerdem haben wir auf dem Weg zum Maligne Lake Murmeltiere gesehen, einen Elch von hinten und Pfeifhasen. In der Umgebung vom Wapiti CG haben wir auch immer wieder Wapitis gesehen. Jasper ist ein nettes Städtchen. Die Park Ranger hatten hier einen Stand aufgebaut und haben ganz viele Infos über Bären und Elche und Wapitis gegeben und wie man sich verhalten soll wenn man diese Wildtiere trifft. Auch die Benutzung einer (leeren) Dose Bärenspray durften wir üben.

Weiter ging es dann für uns über den Icefields Parkway nach Banff. Wir haben am Anfang die Parallelstraße genommen, die 93A, dort war weniger Verkehr. Und haben einen schönen See entdeckt. In der Nähe der Athabasca Falls trifft diese Straße wieder auf den Icefields Parkway. Beim Jasper National Park Icefield Information Centre habe ich dann meine ersten Chipmunks gesehen. Und auf dem Parkplatz dann Goldmantel Ziesel. Beim Stopp am wunderschönen Peyto Lake waren auch Goldmantel Ziesel zu bewundern.

Es gibt so viel zu entdecken auf dem Icefields Parkway, dass wir ganz schön müde waren, als wir schließlich gegen Abend in Banff ankamen. Ich würde empfehlen, den Icefields Parkway nicht an einem Stück durchzufahren, sondern irgendwo in der Mitte zu übernachten.In Banff haben wir den Two Jack Lake CG gebucht. Er war einer meiner Lieblingscampgrounds! Wir standen mitten im Wald und an einem schönen See. Ich fand es einfach traumhaft, so mitten im Wald zu stehen. Natürlich kam dann abends auch mal ein Eichhörnchen vorbei. Um uns herum waren hauptsächlich Kanadier mit Zelten oder Camper Vans. Wohnmobile waren auf diesem CG eher selten vertreten und es ist dort auch relativ eng. Wir hatten Site Nr. 47. Site Nr. 44 ist direkt am See, war aber schon reserviert als wir gebucht haben. Alle Sites hier sind unserviced, also ohne Strom und Wasser. Dumpen und Wasser tanken konnten wir aber am Two Jack Main CG.

Von Banff aus haben wir einen Ausflug zum Moraine Lake und Lake Louise gemacht. Wunderschöne Seen, wobei uns der Moraine Lake am besten gefallen hat. Den Shuttle Bus hatte ich schon einige Monate im Voraus reserviert. Alles war sehr gut organisiert und der Parkplatz war auch sehr gut ausgeschildert. Man sollte allerdings wissen, dass es an beiden Seen sehr voll ist. Banff ist übrigens auch ein sehr schönes Städtchen und hat neuerdings auch Fußgängerzonen in der Innenstadt.

Dann kam eines unserer Highlights. Ich hatte Bustickets zum Lake O’Hara gewonnen. Ein wunderschöner See! Um die Natur dort zu schützen dürfen nur 200 Personen pro Tag dort per Bus hinauf. Oder aber man wandert die 12 Km lange Strecke hinauf. Wir haben uns den ganzen Tag entlang vom See aufgehalten und die Stille dort genossen und fleißig fotografiert. Es gibt auch eine kleine Verkaufsbude mit leckerem Karottenkuchen.
Vom Lake O’Hara ging es dann weiter nach Golden zum Kicking Horse CG. Hier gibt es auch nur unserviced sites. Die Waschräume hier sind ganz neu. Wir standen auf Site 44 und es hat uns gut hier gefallen, der Kicking Horse River ist auch ganz nah.

Weiter ging es dann nach Revelstoke. Hier haben wir auf dem privaten CG Williamson Lake übernachtet. Die Sites sind voneinander etwas abgetrennt durch Sichtschutz. Der CG liegt direkt am See. Die Waschräume waren noch nicht fertig als wir dort waren, aber wir benutzen sie sowieso selten. Dort in Revelstoke sind die Meadows in the Sky, sehr schöne Bergwiesen. Vom Parkplatz wandert man noch eine ganze Weile nach oben, einen Shuttle Bus gab es als wir dort waren nicht. Es ist eine sehr schöne Wanderung und man hat einen sehr schönen Blick von ganz oben. Wir waren Ende August dort, und es hat nicht mehr sehr viel geblüht. Trotzdem hat es uns sehr gut gefallen. Mückenschutz ist allerdings auch sehr zu empfehlen.

Von Revelstoke ging es dann weiter ins Okanagan Valley. Hier gibt es an der Straße oft tolle Stände mit Obst und Gemüse. Da wir an einem langen Wochenende, am Labor Day Wochenende unterwegs waren, war es nicht einfach, einen CG für nur eine Nacht zu finden. Doch wir wurden dann doch fündig, und konnten beim Sun and Sand CG übernachten. Dieser CG ist direkt am Skaha Lake gelegen und es gibt direkt nebendran zwei schöne kleine Parks. Hier hat es uns sehr gut gefallen, auch wenn man schon relativ nah am nächsten Camper steht. Dieser CG wird fast nur von kanadischen Dauercampern genutzt. Der Betreiber ist sehr, sehr nett und hat uns nicht nur in die Site eingewiesen. Er hat unter unseren Rädern sogar Hölzer angebracht, damit wir ganz gerade stehen. Und eine Dame vom Dauercamper gegenüber kam gleich angesprungen, um uns einen Teppich vor die Türe zu legen! Damit wir keinen Sand in unseren Camper hineintragen.

Der Betreiber des CG hat uns auch viel über die Gegend erzählt und erklärt, wo wir gut einkaufen können. Als wir am nächsten Tag abgereist sind, kam der Betreiber wieder vorbei um für uns eine Rampe zu bauen. Damit wir gut von den Hölzern hinunterfahren können. Wir fühlten uns dort so wohl, dass wir diesen CG auf jeden Fall wieder buchen würden!

Weiter ging es dann nach Hope, die letzte Übernachtung, bevor wir den Camper wieder bei Fraserway in Delta abgegeben haben. Wir haben extra einen CG gewählt, von dem wir dann nicht mehr allzu lange fahren müssen. Auch hier war es wieder schwierig, etwas für nur eine Übernachtung zu finden wegen dem langen Wochenende. Schließlich konnten wir den Wild Rose CG buchen. Hier hatten wir eine Full Hook up Site gebucht, sodass wir auch noch dumpen konnten vor der Abgabe des Campers. Die Dame bei der Anmeldung war sehr freundlich. Es gab dort eine Kiste, in die man Dinge, die man nicht mehr braucht, hineinlegen konnte. So haben wir alles, was wir noch übrighatten, wie Toilettenpapier, Chemikalien, Kräuter etc. dort hineinlegen können und brauchten es nicht wegzuwerfen. Der CG hat einige Bäume aber sonst kann ich nicht so viel darüber berichten. Denn wir haben dort nur übernachtet und alle unsere Sachen wieder in die Koffer gepackt.

Um von Hope nach Delta zu kommen, hatten wir (an einem Sonntag) 2,5 Stunden eingeplant. Wir haben aber nur 1,5 Stunden gebraucht und waren frühzeitig bei Fraserway und haben dort an der Tankstelle dann noch vollgetankt. Die Abgabe und Begutachtung des Campers ging dann sehr schnell. Wir bekamen sogar ein Lob und ein Smiley auf dem Abgabeprotokoll, weil der Camper so sauber war. Anschließend wurden wir mit dem Shuttlebus an den Flughafen gebracht, weil wir dort für den zweiten Teil der Reise Richtung Vancouver Island unseren Mietwagen abholten.

Wir waren sehr zufrieden mit unserem Fraserway Camper. Die Ausstattung ist sehr gut, z.B. sind die Messer schön scharf und die Axt ebenfalls. Es sind auch für die ersten Tage bereits Toilettenpapier und Toilettenchemikalien vorhanden. Und auch sonst eine sehr gute Grundausstattung wie Haushaltshandschuhe fürs Dumpen, Salz und Pfefferstreuer, Feuerzeug, Wäscheklammern, Spülmittel, Bettwäsche, Handtücher, Geschirr etc.
Vor den Fenstern und der Türe sind Fliegengitter, worüber wir oft sehr dankbar waren.

Hilfreiche Tipps
Wir haben Geschirrabtrockentücher von zu Hause mitgebracht und waren sehr froh darüber. Die vorhandenen von Fraserway waren so gut imprägniert, dass sie kaum abgetrocknet haben. Man hätte sie wahrscheinlich waschen müssen, was wir nicht gemacht haben. Auch haben wir eine Tischdecke mitgebracht. Nicht immer sind die Picknicktische so sauber, sodass wir über unsere eigene Tischdecke immer froh waren. Zwei Thermositzkissen hatten wir auch dabei, da die Picknickbänke manchmal feucht oder auch kalt waren. Dann hatten wir Metallhaken dabei, sodass wir die Handtücher im Camper daran aufhängen konnten. So trockneten sie viel besser als im Badezimmer.
Da wir einige Wertsachen und auch unsere Laptops dabeihatten, haben wir uns einen PacSafe besorgt. Diesen haben wir mit dem Stahlkabel am Rahmen vom Fahrersitz angeschlossen und so waren unsere Wertsachen darin immer gut vor Diebstahl geschützt. Für unsere Koffer haben wir Packwürfel gekauft und sind so begeistert über diese! Ein Packwürfel wurde z.B. mit T-Shirts gefüllt, ein anderer mit Socken und ein weiterer mit Unterwäsche. Diese Packwürfel haben wir dann so komplett in die Schränke und Fächer gelegt. Das war so praktisch da man dann die Kleidung immer griffbereit hatte und nicht lange suchen musste.

Fazit
Uns hat unsere erste Wohnmobilreise durch West-Kanada sehr gut gefallen. Wir sind in 14 Tagen von Vancouver über Jasper und Banff wieder zurück nach Vancouver gefahren. Insgesamt sind wir 3000 km gefahren. Natürlich hatten wir nicht so viel Zeit für Ausflüge oder lange Wanderungen, wir empfanden es aber nicht als stressig. Denn das Fahren dort in Kanada ist ja recht gemütlich. Wir haben uns bewusst für diese Tour so entschieden, weil wir möglichst viel sehen wollten. Und waren sehr zufrieden mit dem Ablauf. Da wir als Wildtierfotografen meistens sehr schwere Rucksäcke mit uns rumtragen, hätten wir sowieso keine langen Wanderungen machen können. Und den Service und die Beratung im Vorfeld bei SK-Touristik und dann bei Fraserway fanden wir klasse! Die Bären haben sich aber erfolgreich vor unseren Kameras versteckt, sodass wir sicher noch einmal wiederkommen.