Strände, Seafood und Kultur Ostkanada - Kanada White Pass and Yukon Route und Autoreisen

PEI - September 2025

Text: Jil Havers

15.09.25 - Montag
Heute hatte ich wieder die Ehre mit dem Zug nach Frankfurt zum Flughafen zu fahren, denn es geht wieder nach Kanada. Anfang des Jahres war ich bereits im Westen von Kanada und jetzt konnte ich auch einen Blick auf den Osten werfen, genauer genommen Prince Edward Island. Am Flughafen angekommen bin ich schnell durch die Sicherheitskontrolle und hin zum Gate, wo ich den Rest der Reisegruppe getroffen habe. Zusammen haben wir dann unseren Flieger nach Toronto genommen und sind von dort aus zum kleinen aber feinen Flughafen in Charlottetown geflogen. Dort ausgestiegen wurden wir von Jackie, die die nächsten paar Tage unsere Fahrerin ist, und einer Fotografin empfangen. Über einen roten Teppich konnten wir in den Bus steigen, der uns zu Blackbush Beach Resort gebracht hat.

Die nächsten zwei Nächte verbringe ich mit zwei anderen aus der Gruppe in einer der Villen, die zum Resort gehören. Der Ausblick ist wunderschön und durch die bodentiefen Fenster kann diese auch in vollen Zügen genossen werden. Ich richte mich kurz ein und dann geht es zum anliegenden FIN Folk Food Restaurant. Typisch für die Ostküste gibt es hier vor allem eins: Seafood. Passend zur Lobster Season bestelle ich mir meine erste Lobsterroll. Einfach köstlich. Nach dem Essen geht es zurück in unsere Villa. Und hier heißt es vor allem eins, schlafen.

16.09.25 - Dienstag
Nach einer ersten, erholsamen Nacht auf der Insel geht es in das Hotelgebäude der Unterkunft, um zu frühstücken. Es gibt ein leckeres Frühstücksbuffet und dazu einen wunderschönen Ausblick auf das Meer.

Heute steht ein voller Tag an. Jackie holt uns mit Ihrem Bus ab und fährt mit uns zum Brackley Beach, dort machen wir eine zwei Stündige Wanderung. Auf dem Weg dorthin fahren wir am bekannten Cove Head Lighthouse vorbei. Leuchttürme sehen definitiv anders aus bei den Kanadiern, aber mir gefällt das Lighthouse super. Auf dem Weg zum Brackely Beack fahren wir am Delvay by the Sea vorbei, hier werden wir heute Abend essen. Von weitem sieht das Gebäude schon mal vielversprechend aus. Am Brackley Beach angekommen lernen wir dann Ruth kennen. Ruth wird auf den nächsten Wanderungen unser persönlicher Guide sein. Sie erzählt uns viel über die umliegende Natur und zeigt uns auch ein paar versteckte Wege. Die nächsten zwei Stunden vergehen wie im Flug und ich genieße die Sonne und die leichte Brise die weht.

Nach unserer Wanderung sind alle hungrig und so geht es weiter zur PEI Preserve Company. Da wir gleichzeitig mit einer Gruppe von Kreuzfahr reisenden ankommen, ist das Häuschen kurzzeitig überfüllt. Wir nutzen die Zeit, um uns den anliegenden Garten anzugucken. Aufgrund der Jahreszeit sind die meisten Blumen nicht mehr bunt, aber ich stelle mir vor, wie toll das Ganze im Sommer aussehen muss! Zum Mittag gibt es einen Potato Pie, natürlich mit Kartoffeln aus der Umgebung und einen Raspberry Cheesecake Pie. Laut unserer Fahrerin ein muss, wenn man hier ist.

Glücklich und gesättigt geht es weiter zum Green Gables Heritage Place. Eine Mitarbeiterin von Parks Canada führt uns über das Gelände und erzählt uns alles zur Geschichte dieses Ortes. Bei den ganzen Erzählungen denke ich glatt darüber nach, doch noch das Buch zu lesen.

Es geht wieder zurück zum Hotel, um uns frischzumachen für das anstehende Abendessen. Das Dalvay by the Sea empfängt einen mit einem gemütlichen Ambiente und bietet super Essen. Für mich gibt es Seafood Linguine und einen, für PEI bekannten, Date Pudding. Mächtig, aber auch superlecker.

Der Abend endet mit einem kurzen Besuch in unserem Whirlpool, der zur Villa gehört.

Mittwoch - 17.09.2025
Heute geht es zu unserem nächsten Hotel auf PEI, dem Rodd Brudenell River Resort. Da wir vor unserer Ankunft noch eine Wanderung durch die Greenwich Dunes haben, holt Jackies Sohn unsere Koffer ab. Als dieser mit einem kleinen Buick vor uns steht, bezweifle ich allerdings kurz, dass alle Koffer in das Auto passen. Nach 20 Minuten und einer ganzen Menge an Planung, sind alle 10 Koffer in dem Auto, sodass wir uns auf den Weg zum Treffpunkt der Wanderung machen können. Empfangen werden wir dort von zwei Mitarbeitern von Parks Canada, die uns die Wanderung lang begleiten und uns zwei Stunden lang interessantes Hintergrundwissen zu dem Nationalpark sowie den Wanderwegen geben. Mir gefällt die Landschaft, die wir sehen, und der weiche Sand den, es am Strand gibt. Sogar die klassischen roten Stühle stehen hier zum Genießen der Aussicht.

Nach der Wanderung geht es zum Black & White Cafe für ein schnelles Mittagessen. Der Inhaber des Cafes bringt unser Essen raus und wie sich herausstellt, handelt es sich hier um einen Deutschen aus Münster. Was für ein Zufall!

Unser Tag geht weiter mit einem Besuch beim Mysa Nordic Spa. Unsere Ziele liegen heute alle sehr nah beieinander, weshalb wir nur 5 Minuten mit dem Bus fahren, bevor wir unser Ziel erreichen. Ich bin gespannt auf das Spa, denn Saunieren bei den Kanadiern ist doch ein großer Unterschied zu Deutschland. Ausgestattet ist das Spa mit einem beheizten Pool in der Mitte, einem Eisbecken, einer klassischen Sauna, einer Fasssauna sowie einer Dampfsauna. Auch ein auf 30 Grad beheizter Ruheraum ist vorhanden. Ich genieße die drei Stunden hier und komme komplett entspannt wieder in den Bus. Wir fahren zurück zum Resort, wo es noch ein gemeinsames Abendessen gibt und dann nur noch geschlafen wird.

Donnerstag - 18.09.2025
Heute geht es zum Deep Sea Fishing und ich bin mir noch nicht ganz so sicher, was genau mich erwartet. Natürlich habe ich im Voraus schlau gemacht, aber so richtig verstanden, dass ich selber die Angel halten muss, das habe ich erst beim Frühstück. Jetzt bin ich doch ein wenig nervös, denn angeln war ich in meinem Leben noch nicht. Für unsere Tour mit Tranquility Cove Adventures fahren wir nach Georgetown. Wir werden von Perry, dem Captain des Boots Perry, empfangen. Zusammen mit seiner Schwester Cindy und Art fahren wir dann raus auf das Wasser. Perry zeigt uns, wie man Krebse, Lobster und Muscheln fängt, und erklärt uns alles zu dem, was den Beruf als Fischer ausmacht.

Danach ist es Zeit zum Angeln nach Makrelen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich tue, aber meinen ersten Fisch fange ich doch relativ schnell. Es folgen noch ein paar größere Makrelen, aber einige sind zu klein und müssen zurück ins Wasser. Es ist besser, als ich es mir vorgestellt habe. Besonders freue ich mich allerdings, den Fang auch zu essen. Auf dem Boot wird der Fisch nämlich frisch von Ort verarbeitet und gegrillt. Perry, Art und Cindy arbeiten wunderbar zusammen, und so sieht man von dem ganzen Dreck, der durch die Tour entsteht, zu keinem Zeitpunkt etwas. Der Fisch ist fertig und zusammen mit einer Soße lasse ich mir schmecken. Ich glaube, das ist der frischeste Fisch, den ich je gegessen habe.

Nach dem Deep Sea Fishing geht es nach Montague zu Copper Bottom Brewing zum Mittagessen. Mir ist ein wenig kalt von der Bootsfahrt und ich bestelle eine Suppe. Sie schmeckt wunderbar.

Zurück im Hotel geht es direkt weiter zum Pferdestall des Hotels, denn Angeln ist nicht das einzige, was ich heute zum ersten Mal mache. Genau wie heute Morgen bin ich etwas nervös, mich auf ein Pferd zu schwingen. Als mir das zweitgrößte Pferd zugeordnet wird, sinkt die Nervosität auch nicht. Wir reiten in der Reihe los, aber ich werde nicht warm mit meinem Pferd, und so tanzt es auch gerne mal aus der Reihe heraus. Ich als begnadeter Anfänger habe keine Ahnung, was ich tun soll, und verzweifle auf meinem Pferd ein wenig. Spaß macht das Ganze denn noch. Wir reiten durch den Wald und am Strand entlang und sind nach einer Stunde wieder zurück am Stall. Ich steige von meinem Pferd ab und entscheide, dass ich meine Reitkarriere an den Nagel hänge.

Zurück im Hotel haben wir, für das Abendessen heute einen Raum gemietet, Pizza bestellt und Getränke aus der lokalen Brauerei gekauft. Zusammen lassen wir den Abend ausklingen.