PEI - September 2025
Text: Jil Havers
15.09.25 - Montag
Heute hatte ich wieder die Ehre, mit dem Zug nach Frankfurt zum Flughafen zu fahren, denn es geht wieder nach Kanada. Anfang des Jahres war ich bereits im Westen von Kanada und jetzt konnte ich auch einen Blick auf den Osten werfen, genauer genommen auf Prince Edward Island.
Am Flughafen angekommen bin ich schnell durch die Sicherheitskontrolle und am Gate, wo ich den Rest der Reisegruppe treffe. Zusammen nehmen wir unseren Flieger nach Toronto und steigen dort zum Flug zum kleinen aber feinen Flughafen in Charlottetown um. Dort ausgestiegen werden wir von Jackie, die die nächsten paar Tage unsere Fahrerin ist, und einer Fotografin empfangen. Über einen roten Teppich steigen wir in den Bus, der uns zum Blackbush Beach Resort bringt. Die nächsten zwei Nächte verbringe ich mit zwei anderen aus der Gruppe in einer der Villen, die zum Resort gehören. Der Ausblick ist wunderschön und durch die bodentiefen Fenster kann diese auch in vollen Zügen genossen werden. Ich richte mich kurz ein und dann geht es zum anliegenden FIN Folk Food Restaurant. Typisch für die Ostküste gibt es hier vor allem eins: Seafood. Passend zur Lobster Season bestelle ich mir meine erste Lobsterroll. Einfach köstlich.
Nach dem Essen geht es zurück in unsere Villa. Hier heißt es vor allem eins: Schlafen.
16.09.25 - Dienstag
Nach einer ersten, erholsamen Nacht auf der Insel geht es in das Hotelgebäude der Unterkunft, um zu frühstücken. Es gibt ein leckeres Frühstücksbuffet und dazu einen wunderschönen Ausblick auf das Meer. Heute steht ein voller Tag an. Jackie holt uns mit Ihrem Bus ab und fährt mit uns zum Brackley Beach, dort machen wir eine zweistündige Wanderung. Auf dem Weg dorthin fahren wir am bekannten Cove Head Lighthouse vorbei. Leuchttürme sehen definitiv anders aus bei den Kanadiern, aber mir gefällt das Lighthouse super. Auf dem Weg zum Brackely Beach fahren wir am Delvay by the Sea vorbei, hier werden wir heute Abend essen. Von weitem sieht das Gebäude schon mal vielversprechend aus.
Am Brackley Beach angekommen lernen wir dann Ruth kennen. Ruth wird auf den nächsten Wanderungen unser persönlicher Guide sein. Sie erzählt uns viel über die umliegende Natur und zeigt uns auch ein paar versteckte Wege. Die nächsten zwei Stunden vergehen wie im Flug und ich genieße die Sonne und die leichte Brise die weht.
Nach unserer Wanderung sind alle hungrig und so geht es weiter zur PEI Preserve Company. Da wir gleichzeitig mit einer Gruppe von Kreuzfahrt-Passagieren ankommen, ist das Häuschen kurzzeitig überfüllt. Wir nutzen die Zeit, um uns den anliegenden Garten anzugucken. Aufgrund der Jahreszeit sind die meisten Blumen nicht mehr bunt, aber ich stelle mir vor, wie toll das Ganze im Sommer aussehen muss!
Zum Mittag gibt es einen Potato Pie, natürlich mit Kartoffeln aus der Umgebung und einen Raspberry Cheesecake Pie. Laut unserer Fahrerin ein Muss, wenn man hier ist.
Glücklich und gesättigt geht es weiter zum Green Gables Heritage Place. Eine Mitarbeiterin von Parks Canada führt uns über das Gelände und erzählt uns alles zur Geschichte dieses Ortes. Bei den ganzen Erzählungen denke ich glatt darüber nach, doch noch das Buch zu lesen.
Es geht wieder zurück zum Hotel, um uns frischzumachen für das anstehende Abendessen. Das Dalvay by the Sea empfängt einen mit einem gemütlichen Ambiente und bietet super Essen. Für mich gibt es Seafood Linguine und einen, für PEI bekannten, Date Pudding. Mächtig, aber auch superlecker. Der Abend endet mit einem kurzen Besuch in unserem Whirlpool, der zur Villa gehört.
Mittwoch - 17.09.2025
Heute geht es zu unserem nächsten Hotel auf PEI, dem Rodd Brudenell River Resort. Da wir vor unserer Ankunft noch eine Wanderung durch die Greenwich Dunes haben, holt Jackies Sohn unsere Koffer ab. Als dieser mit einem kleinen Buick vor uns steht, bezweifle ich allerdings kurz, dass alle Koffer in das Auto passen. Nach 20 Minuten und einer ganzen Menge an Planung, sind alle 10 Koffer in dem Auto, sodass wir uns auf den Weg zum Treffpunkt der Wanderung machen können. Empfangen werden wir dort von zwei Mitarbeitern von Parks Canada, die uns die Wanderung lang begleiten und uns zwei Stunden lang interessantes Hintergrundwissen zu dem Nationalpark sowie den Wanderwegen geben. Mir gefällt die Landschaft, die wir sehen, und der weiche Sand, den es am Strand gibt. Sogar die klassischen roten Stühle stehen hier zum Genießen der Aussicht.
Nach der Wanderung geht es zum Black & White Cafe für ein schnelles Mittagessen. Der Inhaber des Cafes bringt unser Essen und wie sich herausstellt, handelt es sich hier um einen Deutschen aus Münster. Was für ein Zufall!
Unser Tag geht weiter mit einem Besuch beim Mysa Nordic Spa. Unsere Ziele liegen heute alle sehr nah beieinander, weshalb wir nur 5 Minuten mit dem Bus fahren, bevor wir unser Ziel erreichen. Ich bin gespannt auf das Spa, denn Saunieren bei den Kanadiern ist doch ein großer Unterschied zu Deutschland. Ausgestattet ist das Spa mit einem beheizten Pool in der Mitte, einem Eisbecken, einer klassischen Sauna, einer Fasssauna sowie einer Dampfsauna. Auch ein auf 30 Grad beheizter Ruheraum ist vorhanden. Ich genieße die drei Stunden hier und komme komplett entspannt wieder in den Bus. Wir fahren zum Resort, wo es noch ein gemeinsames Abendessen gibt und dann nur noch geschlafen wird.
Donnerstag - 18.09.2025
Heute geht es Deep Sea Fishing und ich bin mir noch nicht ganz so sicher, was genau mich erwartet. Natürlich habe ich im Voraus schlau gemacht, aber so richtig verstanden, dass ich selber die Angel halten muss wird mir erst beim Frühstück bewusst. Jetzt bin ich ein wenig nervös, denn angeln war ich in meinem Leben noch nicht. Für unsere Tour mit Tranquility Cove Adventures fahren wir nach Georgetown. Wir werden von Perry, dem Captain des Boots Perry, empfangen. Zusammen mit seiner Schwester Cindy und Art fahren wir dann raus auf das Wasser. Perry zeigt uns, wie man Krebse, Lobster und Muscheln fängt, und erklärt uns alles zu dem, was den Beruf als Fischer ausmacht. Danach ist es Zeit zum Angeln nach Makrelen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich tue, aber meinen ersten Fisch fange ich doch relativ schnell. Es folgen noch ein paar größere Makrelen, aber einige sind zu klein und müssen zurück ins Wasser. Es ist besser, als ich es mir vorgestellt habe. Besonders freue ich mich allerdings, den Fang auch zu essen. Auf dem Boot wird der Fisch nämlich frisch von Ort verarbeitet und gegrillt. Perry, Art und Cindy arbeiten wunderbar zusammen, und so sieht man von den Fischresten zu keinem Zeitpunkt etwas. Der Fisch ist fertig und zusammen mit einer Soße lasse ich ihn mir schmecken. Ich glaube, das ist der frischeste Fisch, den ich je gegessen habe. Nach dem Deep Sea Fishing geht es nach Montague zu Copper Bottom Brewing zum Mittagessen. Mir ist ein wenig kalt von der Bootsfahrt und ich bestelle eine Suppe. Sie schmeckt wunderbar.
Zurück im Hotel geht es direkt weiter zum Pferdestall des Hotels, denn Angeln ist nicht das einzige, was ich heute zum ersten Mal mache. Genau wie heute Morgen bin ich etwas nervös, mich auf ein Pferd zu schwingen. Als mir das zweitgrößte Pferd zugeordnet wird, sinkt die Nervosität auch nicht. Wir reiten in der Reihe los, aber ich werde nicht warm mit meinem Pferd, und so tanzt es auch gerne mal aus der Reihe heraus. Ich als begnadeter Anfänger habe keine Ahnung, was ich tun soll, und verzweifle auf meinem Pferd ein wenig. Spaß macht das Ganze dennoch. Wir reiten durch den Wald und am Strand entlang und sind nach einer Stunde wieder zurück am Stall. Ich steige von meinem Pferd ab und entscheide, dass ich meine Reitkarriere an den Nagel hänge.
Zurück im Hotel haben wir, für das Abendessen heute einen Raum gemietet, Pizza bestellt und Getränke aus der lokalen Brauerei gekauft. Zusammen lassen wir den Abend ausklingen.
Freitag - 19.09.2025
Wir haben heute das erste Mal schlechtes Wetter. Es ist frisch und es regnet. Das hält uns allerdings nicht davon ab, wandern zu gehen. Heute stehen die Cardigan Trail an. Ruth ist wieder dabei und führt uns durch den Wald. Im Sommer werden die Wege hier hauptsächlich zum Wandern und Mountainbiken benutzt. Aufgrund des Wetters treffen wir aber nicht auf andere Menschen, wodurch ich die Wanderung umso mehr genießen kann. Im Winter wird der Trail oft für Snowshoeing und Cross-Country Skiing genutzt. Das stelle ich mir auch super vor. Nach der Wanderung und einem gemeinsamen Mittagessen geht es nach Charlottetown. Hier werden wir für die letzten drei Nächte im Holman Grand Hotel übernachten. Ich checke kurz in das Zimmer ein und mache mich dann auf, die Stadt zu erkunden. Das Wetter ist wieder gut und so kann ich meine Jacke wieder zu Hause lassen. Ich klappere die bekannten Orte hier ab. Dazu gehören Anne of Green Gables Chocolates, die vielen Souvenirläden, der Hafen, Peake’s Quay und natürlich Cows. Ein kleiner Tipp für die, die hier mehr als nur eine Eiskugel probieren wollen: Bestellt euch „Half Scoops“. Die entsprechen ungefähr der Größe einer Kugel in Deutschland.
Nach dem kleinen Bummel durch die Stadt geht es zurück zum Hotel und ab zum Abendessen im Claddagh Oyster House. Auch hier ist das Abendessen ausgezeichnet. Im darüber liegenden Olde Dublin Pub verbringen wir dann mit Livemusik den restlichen Abend.
Samstag - 20.09.2025
Auf den heutigen Tag freue ich mich besonders. Nach unserer letzten Wanderung für den Trip, er uns durch Teile des Strathgartney Provincial Park führt, geht es heute zum Shellfish Festival.
Von allen Wanderungen, die wir bisher gemacht haben, gefällt mir die heutige am besten. Das liegt vor allem daran, dass sich die Bäume hier schon herbstlich verfärben.
Unser Mittagessen gibt es heute am North River Causeway. Hier gibt es eine große Auswahl an Essen, wodurch alle glücklich werden.
Nach dem Essen geht es in das Hotel und zusammen laufen wir dann frisch gestylt zum Shellfish Festival. Das Festzelt liegt in der Nähe des Hafens von Charlottetown und ist riesig. Es gibt überall Stände für Essen und Trinken. Neben den Wettbewerben, die heute anstehen, gibt es auch immer wieder Livemusik. Besonders freue ich mich auf die Oyster Shucking Championship, in der immer zwei Personen gegeneinander antreten und versuchen, so schnell es geht, 12 Austern zu öffnen. Dazu gibt es noch eine Vielzahl an Regeln, die bei einem Bruch unterschiedliche Anzahlen an Strafsekunden ergeben. Der Gewinner erhält hier 4000 CAD.
Ich stehe in der ersten Reihe, um das Spektakel zu beobachten. Die Teilnehmer sind super schnell. Der Schnellste schafft es hier, 12 Stück in 56 Sekunden zu öffnen. Fragt sich nur, wie ordentlich. Nach dem Wettbewerb spielte eine Band für ca. 1 1/2 Stunden Livemusik. Danach gab es die Siegerehrung. Nach der Bewertung der Jury hat der Gewinner eine Zeit von einer Minute und 12 Sekunden. Ich habe noch nie auch nur versucht, eine Auster zu öffnen, aber das klingt doch ziemlich gut. Zur Feier des Tages probiere ich für 2 CAD eine Auster. Ich bin von dem Schluck Meerwasser nicht überzeugt und entscheide, dass es bei meiner ersten und letzten Auster bleibt. Nach dem anstrengenden Tag geht es für mich dann auch schon bald ins Bett.
Sonntag - 21.09.2025
Ich kann heute ausschlafen und weiter die Stadt erkunden. Bis auf eine Stadtführung und das Abendessen, steht heute nichts an. Ich hole mir einen Bagel in einem umliegenden Cafe und setze mich zum Frühstück an den Hafen. Hier findet außerdem ein kleiner Markt statt, über den ich ein wenig schlendere. Treffpunkt für die Walking Tour ist das Restaurant, wo wir heute Abend essen werden. Lobster on the Wharf.
Wir laufen am Hafen los, entlang der Great George Street zum Confederation Centre. Von dort aus geht es über die Queen Street weiter auf der Kent Street, vorbei an der City Hall und den Provincial Government Buildings, zum Beaconsfield Historic House und zum Fanningbank Government House. Zurück geht es über die West Street zur Richmond Street und wieder zur Queen Street. Auf dem Weg erzählt unser Tourguide uns interessantes Wissen und kleine Fun Facts über Charlottetown. Zudem macht er uns auf Dinge aufmerksam, die man ohne die Tour nicht wahrgenommen hätte. Mit verbessertem Wissen haben wir nun die Zeit bis zum Abendessen für uns.
Bei Lobster on the Wharf haben wir einen Tisch im Außenbereich des Restaurants, wo ein Mann mit Quetschkommode auf uns wartet. Er singt Lieder, die von der Insel stammen und erzählt uns einige Geschichten. Außerdem zeigt er uns noch einmal genau, wie man eine Auster öffnet. Auch hier ist das Essen wunderbar, und so vergeht auch der letzte Abend auf PEI.
Montag - 22.09.2025
Der Koffer ist gepackt und ich mache mich auf zu unserer letzten Tour. Dem Harbour Hopper. Zuerst fahren wir noch einmal durch die Stadt und der Guide gibt uns noch weitere Informationen über die Stadt, und dann geht es ab ins Wasser. Ich genieße die Aussicht und die Luft, bevor ich später nur noch Flughäfen sehe.
Zum Abschied gehen wir noch in die Founders Food Hall. Hier gibt es verschiedene Essensstände, weshalb auch hier alle satt werden. Um 14 Uhr werden wir von Jackie abgeholt, die uns zum Flughafen in Charlottetown bringt. Zurück geht es über Montreal nach Frankfurt und mit dem Zug zurück ins Münsterland.
Text: Jil Havers
15.09.25 - Montag
Heute hatte ich wieder die Ehre, mit dem Zug nach Frankfurt zum Flughafen zu fahren, denn es geht wieder nach Kanada. Anfang des Jahres war ich bereits im Westen von Kanada und jetzt konnte ich auch einen Blick auf den Osten werfen, genauer genommen auf Prince Edward Island.
Am Flughafen angekommen bin ich schnell durch die Sicherheitskontrolle und am Gate, wo ich den Rest der Reisegruppe treffe. Zusammen nehmen wir unseren Flieger nach Toronto und steigen dort zum Flug zum kleinen aber feinen Flughafen in Charlottetown um. Dort ausgestiegen werden wir von Jackie, die die nächsten paar Tage unsere Fahrerin ist, und einer Fotografin empfangen. Über einen roten Teppich steigen wir in den Bus, der uns zum Blackbush Beach Resort bringt. Die nächsten zwei Nächte verbringe ich mit zwei anderen aus der Gruppe in einer der Villen, die zum Resort gehören. Der Ausblick ist wunderschön und durch die bodentiefen Fenster kann diese auch in vollen Zügen genossen werden. Ich richte mich kurz ein und dann geht es zum anliegenden FIN Folk Food Restaurant. Typisch für die Ostküste gibt es hier vor allem eins: Seafood. Passend zur Lobster Season bestelle ich mir meine erste Lobsterroll. Einfach köstlich.
Nach dem Essen geht es zurück in unsere Villa. Hier heißt es vor allem eins: Schlafen.
16.09.25 - Dienstag
Nach einer ersten, erholsamen Nacht auf der Insel geht es in das Hotelgebäude der Unterkunft, um zu frühstücken. Es gibt ein leckeres Frühstücksbuffet und dazu einen wunderschönen Ausblick auf das Meer. Heute steht ein voller Tag an. Jackie holt uns mit Ihrem Bus ab und fährt mit uns zum Brackley Beach, dort machen wir eine zweistündige Wanderung. Auf dem Weg dorthin fahren wir am bekannten Cove Head Lighthouse vorbei. Leuchttürme sehen definitiv anders aus bei den Kanadiern, aber mir gefällt das Lighthouse super. Auf dem Weg zum Brackely Beach fahren wir am Delvay by the Sea vorbei, hier werden wir heute Abend essen. Von weitem sieht das Gebäude schon mal vielversprechend aus.
Am Brackley Beach angekommen lernen wir dann Ruth kennen. Ruth wird auf den nächsten Wanderungen unser persönlicher Guide sein. Sie erzählt uns viel über die umliegende Natur und zeigt uns auch ein paar versteckte Wege. Die nächsten zwei Stunden vergehen wie im Flug und ich genieße die Sonne und die leichte Brise die weht.
Nach unserer Wanderung sind alle hungrig und so geht es weiter zur PEI Preserve Company. Da wir gleichzeitig mit einer Gruppe von Kreuzfahrt-Passagieren ankommen, ist das Häuschen kurzzeitig überfüllt. Wir nutzen die Zeit, um uns den anliegenden Garten anzugucken. Aufgrund der Jahreszeit sind die meisten Blumen nicht mehr bunt, aber ich stelle mir vor, wie toll das Ganze im Sommer aussehen muss!
Zum Mittag gibt es einen Potato Pie, natürlich mit Kartoffeln aus der Umgebung und einen Raspberry Cheesecake Pie. Laut unserer Fahrerin ein Muss, wenn man hier ist.
Glücklich und gesättigt geht es weiter zum Green Gables Heritage Place. Eine Mitarbeiterin von Parks Canada führt uns über das Gelände und erzählt uns alles zur Geschichte dieses Ortes. Bei den ganzen Erzählungen denke ich glatt darüber nach, doch noch das Buch zu lesen.
Es geht wieder zurück zum Hotel, um uns frischzumachen für das anstehende Abendessen. Das Dalvay by the Sea empfängt einen mit einem gemütlichen Ambiente und bietet super Essen. Für mich gibt es Seafood Linguine und einen, für PEI bekannten, Date Pudding. Mächtig, aber auch superlecker. Der Abend endet mit einem kurzen Besuch in unserem Whirlpool, der zur Villa gehört.
Mittwoch - 17.09.2025
Heute geht es zu unserem nächsten Hotel auf PEI, dem Rodd Brudenell River Resort. Da wir vor unserer Ankunft noch eine Wanderung durch die Greenwich Dunes haben, holt Jackies Sohn unsere Koffer ab. Als dieser mit einem kleinen Buick vor uns steht, bezweifle ich allerdings kurz, dass alle Koffer in das Auto passen. Nach 20 Minuten und einer ganzen Menge an Planung, sind alle 10 Koffer in dem Auto, sodass wir uns auf den Weg zum Treffpunkt der Wanderung machen können. Empfangen werden wir dort von zwei Mitarbeitern von Parks Canada, die uns die Wanderung lang begleiten und uns zwei Stunden lang interessantes Hintergrundwissen zu dem Nationalpark sowie den Wanderwegen geben. Mir gefällt die Landschaft, die wir sehen, und der weiche Sand, den es am Strand gibt. Sogar die klassischen roten Stühle stehen hier zum Genießen der Aussicht.
Nach der Wanderung geht es zum Black & White Cafe für ein schnelles Mittagessen. Der Inhaber des Cafes bringt unser Essen und wie sich herausstellt, handelt es sich hier um einen Deutschen aus Münster. Was für ein Zufall!
Unser Tag geht weiter mit einem Besuch beim Mysa Nordic Spa. Unsere Ziele liegen heute alle sehr nah beieinander, weshalb wir nur 5 Minuten mit dem Bus fahren, bevor wir unser Ziel erreichen. Ich bin gespannt auf das Spa, denn Saunieren bei den Kanadiern ist doch ein großer Unterschied zu Deutschland. Ausgestattet ist das Spa mit einem beheizten Pool in der Mitte, einem Eisbecken, einer klassischen Sauna, einer Fasssauna sowie einer Dampfsauna. Auch ein auf 30 Grad beheizter Ruheraum ist vorhanden. Ich genieße die drei Stunden hier und komme komplett entspannt wieder in den Bus. Wir fahren zum Resort, wo es noch ein gemeinsames Abendessen gibt und dann nur noch geschlafen wird.
Donnerstag - 18.09.2025
Heute geht es Deep Sea Fishing und ich bin mir noch nicht ganz so sicher, was genau mich erwartet. Natürlich habe ich im Voraus schlau gemacht, aber so richtig verstanden, dass ich selber die Angel halten muss wird mir erst beim Frühstück bewusst. Jetzt bin ich ein wenig nervös, denn angeln war ich in meinem Leben noch nicht. Für unsere Tour mit Tranquility Cove Adventures fahren wir nach Georgetown. Wir werden von Perry, dem Captain des Boots Perry, empfangen. Zusammen mit seiner Schwester Cindy und Art fahren wir dann raus auf das Wasser. Perry zeigt uns, wie man Krebse, Lobster und Muscheln fängt, und erklärt uns alles zu dem, was den Beruf als Fischer ausmacht. Danach ist es Zeit zum Angeln nach Makrelen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich tue, aber meinen ersten Fisch fange ich doch relativ schnell. Es folgen noch ein paar größere Makrelen, aber einige sind zu klein und müssen zurück ins Wasser. Es ist besser, als ich es mir vorgestellt habe. Besonders freue ich mich allerdings, den Fang auch zu essen. Auf dem Boot wird der Fisch nämlich frisch von Ort verarbeitet und gegrillt. Perry, Art und Cindy arbeiten wunderbar zusammen, und so sieht man von den Fischresten zu keinem Zeitpunkt etwas. Der Fisch ist fertig und zusammen mit einer Soße lasse ich ihn mir schmecken. Ich glaube, das ist der frischeste Fisch, den ich je gegessen habe. Nach dem Deep Sea Fishing geht es nach Montague zu Copper Bottom Brewing zum Mittagessen. Mir ist ein wenig kalt von der Bootsfahrt und ich bestelle eine Suppe. Sie schmeckt wunderbar.
Zurück im Hotel geht es direkt weiter zum Pferdestall des Hotels, denn Angeln ist nicht das einzige, was ich heute zum ersten Mal mache. Genau wie heute Morgen bin ich etwas nervös, mich auf ein Pferd zu schwingen. Als mir das zweitgrößte Pferd zugeordnet wird, sinkt die Nervosität auch nicht. Wir reiten in der Reihe los, aber ich werde nicht warm mit meinem Pferd, und so tanzt es auch gerne mal aus der Reihe heraus. Ich als begnadeter Anfänger habe keine Ahnung, was ich tun soll, und verzweifle auf meinem Pferd ein wenig. Spaß macht das Ganze dennoch. Wir reiten durch den Wald und am Strand entlang und sind nach einer Stunde wieder zurück am Stall. Ich steige von meinem Pferd ab und entscheide, dass ich meine Reitkarriere an den Nagel hänge.
Zurück im Hotel haben wir, für das Abendessen heute einen Raum gemietet, Pizza bestellt und Getränke aus der lokalen Brauerei gekauft. Zusammen lassen wir den Abend ausklingen.
Freitag - 19.09.2025
Wir haben heute das erste Mal schlechtes Wetter. Es ist frisch und es regnet. Das hält uns allerdings nicht davon ab, wandern zu gehen. Heute stehen die Cardigan Trail an. Ruth ist wieder dabei und führt uns durch den Wald. Im Sommer werden die Wege hier hauptsächlich zum Wandern und Mountainbiken benutzt. Aufgrund des Wetters treffen wir aber nicht auf andere Menschen, wodurch ich die Wanderung umso mehr genießen kann. Im Winter wird der Trail oft für Snowshoeing und Cross-Country Skiing genutzt. Das stelle ich mir auch super vor. Nach der Wanderung und einem gemeinsamen Mittagessen geht es nach Charlottetown. Hier werden wir für die letzten drei Nächte im Holman Grand Hotel übernachten. Ich checke kurz in das Zimmer ein und mache mich dann auf, die Stadt zu erkunden. Das Wetter ist wieder gut und so kann ich meine Jacke wieder zu Hause lassen. Ich klappere die bekannten Orte hier ab. Dazu gehören Anne of Green Gables Chocolates, die vielen Souvenirläden, der Hafen, Peake’s Quay und natürlich Cows. Ein kleiner Tipp für die, die hier mehr als nur eine Eiskugel probieren wollen: Bestellt euch „Half Scoops“. Die entsprechen ungefähr der Größe einer Kugel in Deutschland.
Nach dem kleinen Bummel durch die Stadt geht es zurück zum Hotel und ab zum Abendessen im Claddagh Oyster House. Auch hier ist das Abendessen ausgezeichnet. Im darüber liegenden Olde Dublin Pub verbringen wir dann mit Livemusik den restlichen Abend.
Samstag - 20.09.2025
Auf den heutigen Tag freue ich mich besonders. Nach unserer letzten Wanderung für den Trip, er uns durch Teile des Strathgartney Provincial Park führt, geht es heute zum Shellfish Festival.
Von allen Wanderungen, die wir bisher gemacht haben, gefällt mir die heutige am besten. Das liegt vor allem daran, dass sich die Bäume hier schon herbstlich verfärben.
Unser Mittagessen gibt es heute am North River Causeway. Hier gibt es eine große Auswahl an Essen, wodurch alle glücklich werden.
Nach dem Essen geht es in das Hotel und zusammen laufen wir dann frisch gestylt zum Shellfish Festival. Das Festzelt liegt in der Nähe des Hafens von Charlottetown und ist riesig. Es gibt überall Stände für Essen und Trinken. Neben den Wettbewerben, die heute anstehen, gibt es auch immer wieder Livemusik. Besonders freue ich mich auf die Oyster Shucking Championship, in der immer zwei Personen gegeneinander antreten und versuchen, so schnell es geht, 12 Austern zu öffnen. Dazu gibt es noch eine Vielzahl an Regeln, die bei einem Bruch unterschiedliche Anzahlen an Strafsekunden ergeben. Der Gewinner erhält hier 4000 CAD.
Ich stehe in der ersten Reihe, um das Spektakel zu beobachten. Die Teilnehmer sind super schnell. Der Schnellste schafft es hier, 12 Stück in 56 Sekunden zu öffnen. Fragt sich nur, wie ordentlich. Nach dem Wettbewerb spielte eine Band für ca. 1 1/2 Stunden Livemusik. Danach gab es die Siegerehrung. Nach der Bewertung der Jury hat der Gewinner eine Zeit von einer Minute und 12 Sekunden. Ich habe noch nie auch nur versucht, eine Auster zu öffnen, aber das klingt doch ziemlich gut. Zur Feier des Tages probiere ich für 2 CAD eine Auster. Ich bin von dem Schluck Meerwasser nicht überzeugt und entscheide, dass es bei meiner ersten und letzten Auster bleibt. Nach dem anstrengenden Tag geht es für mich dann auch schon bald ins Bett.
Sonntag - 21.09.2025
Ich kann heute ausschlafen und weiter die Stadt erkunden. Bis auf eine Stadtführung und das Abendessen, steht heute nichts an. Ich hole mir einen Bagel in einem umliegenden Cafe und setze mich zum Frühstück an den Hafen. Hier findet außerdem ein kleiner Markt statt, über den ich ein wenig schlendere. Treffpunkt für die Walking Tour ist das Restaurant, wo wir heute Abend essen werden. Lobster on the Wharf.
Wir laufen am Hafen los, entlang der Great George Street zum Confederation Centre. Von dort aus geht es über die Queen Street weiter auf der Kent Street, vorbei an der City Hall und den Provincial Government Buildings, zum Beaconsfield Historic House und zum Fanningbank Government House. Zurück geht es über die West Street zur Richmond Street und wieder zur Queen Street. Auf dem Weg erzählt unser Tourguide uns interessantes Wissen und kleine Fun Facts über Charlottetown. Zudem macht er uns auf Dinge aufmerksam, die man ohne die Tour nicht wahrgenommen hätte. Mit verbessertem Wissen haben wir nun die Zeit bis zum Abendessen für uns.
Bei Lobster on the Wharf haben wir einen Tisch im Außenbereich des Restaurants, wo ein Mann mit Quetschkommode auf uns wartet. Er singt Lieder, die von der Insel stammen und erzählt uns einige Geschichten. Außerdem zeigt er uns noch einmal genau, wie man eine Auster öffnet. Auch hier ist das Essen wunderbar, und so vergeht auch der letzte Abend auf PEI.
Montag - 22.09.2025
Der Koffer ist gepackt und ich mache mich auf zu unserer letzten Tour. Dem Harbour Hopper. Zuerst fahren wir noch einmal durch die Stadt und der Guide gibt uns noch weitere Informationen über die Stadt, und dann geht es ab ins Wasser. Ich genieße die Aussicht und die Luft, bevor ich später nur noch Flughäfen sehe.
Zum Abschied gehen wir noch in die Founders Food Hall. Hier gibt es verschiedene Essensstände, weshalb auch hier alle satt werden. Um 14 Uhr werden wir von Jackie abgeholt, die uns zum Flughafen in Charlottetown bringt. Zurück geht es über Montreal nach Frankfurt und mit dem Zug zurück ins Münsterland.