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Von Chicago nach Las Vegas Westen USA - USA Wohnmobil und Road Bear

Auf nach Las Vegas


Wohnmobil-Überführung Middlebury - Las Vegas

Ein Beitrag zum Textwettbewerb 2014 von SK-Kunde Werner Krüsmann

Do. 27.03.14
Flug von Düsseldorf nach Chicago

Schon wieder sind wir von einem Streik betroffen - es ist das dritte Mal!

Jedoch startet unser Flieger pünktlich in Düsseldorf und landet planmäßig in Chicago. Dieses Mal ist es die Lufthansa Gladbeck, im letzten Jahr war die LH Dinslaken! Leider lässt uns das Hotel (Best Western) fast 2 Stunden auf den Shuttlebus warten, so dass wir erst um 19 Uhr im Hotel eintreffen. Das Wetter ist bescheiden 6° und Regen! Wir genießen noch eine Chilisuppe und ein kühles Bier im Restaurant, und schlafen auch bald ein!

Fr. 28.03.14
Wir sind bereits um 3:30 Uhr wach - der Transfer nach Middlebury soll um 6:30 Uhr starten. wir beschließen aufzustehen und warten um 5:45 Uhr vor dem Frühstücksraum. Zum Glück und erhalten schnell unser Frühstück, mit Rührei und Pancakes. Pünktlich stehen wir vor dem Hotel, der Bus kommt aber erst um 7 Uhr, alle Plätze sind besetzt, überwiegend mit Senioren aus den Niederlanden. Im Schneeregen geht es nach Middlebury, wo wir gegen 9 Uhr eintreffen!

Erste Etappe: Middlebury - Champaign

Die Mannschaft von Roadbear steht bereit, ebenso die Fahrzeuge in Reih und Glied neben großen Haufen von Altschnee. Als wir erwähnen, dass dies unsere 3. Überführung ist, werden wir vom Rest der Gruppe getrennt und zügig und routiniert abgefertigt. Nach etwa 35 Minuten verlassen wir das Gelände. Zunächst geht es zum Auffüllen des Gastanks in einen Store 3 Meilen von Coachmen entfernt. Die Tanks konnten wegen einer Propane Rationierung (harter Winter) nicht vollständig befüllt werden. Wir erledigen das in 20 Minuten und steuern das Walmart Supercenter für unseren ersten Großeinkauf an! Hier gibt es sogar Parkboxen für die Amish Kutschen. Um 12:30 Uhr sind wir fertig und um 345$ ärmer. Unsere Kreditkarte wird ohne Probleme akzeptiert. Dann statten wir Aldi in der Nachbarschaft noch einen Besuch ab, (es gibt hier tatsächlich deutsches Brot- ein Tipp von Didi aus dem Wohnmobilforum) hier lassen wir 85$ und können zu unserm Erstaunen mit der EC Karte unserer Bank in Deutschland bezahlen.Endlich geht es auf die Interstate und wir erreichen gegen 17 Uhr den D&W RV Park in Champaign.

Ein sehr ordentlicher Durchgangsplatz mit Full hook up für 30$ an einem kleinen See, leider sieht alles noch recht trostlos aus. Immerhin regnet es nicht mehr. Da auch kein Frost angekündigt ist, können wir Wasser einfüllen und alle Annehmlichkeiten unseres Wohnmobils nutzen. Nach ca. 2 Stunden haben wir die Koffer eingeräumt sowie die Betten bezogen und beschließen den anstrengenden Tag mit einem kühlen Bier und einem fertigen Essen aus dem Walmart.

Sa. 29.03.14
2. Etappe: Champaign-St. Charles (Teil 1 des Familientreffens mit den Bührles)

Wir wachen bereits um 6:30 Uhr auf und beschließen, unsere Reise zeitig fortzusetzen. Es ist trocken, aber ziemlich kalt als wir um 9 Uhr Richtung St. Charles MO. aufbrechen. Der Freeway recht leer und so erreichen wir unser Ziel: Sundermeiers RV Park in St. Charles gegen 15 Uhr. Es stehen nur wenige RV's auf dem Platz, die meisten davon Dauergäste.

Hier holen uns Charles (Vetter 3. Grades meiner Frau) und Jan um 18:30 Uhr zum Familientreffen ab, das heute im Eventraum des RV Parks stattfindet. Das Wetter hat sich gebessert, wir bekommen ein Ahnung vom Frühling!

Die ersten Verwandten der großen Bührle Familie treffen ein! Charles gibt eine kurze Einführung und stellt uns dem Clan vor. Anita überreicht ein Gastgeschenk, ein historisches Buch aus dem Jahr 1939, in dem u. a. die Geschichte der Familie Bührle zu finden ist. Dann beginnt ein "sing along" mit dem vorbereitetet Liederbuch das bis 21 Uhr dauert! Wir führen viele interessante Gespräche und lernen nach und nach die anderen Familienmitglieder kennen.

Um 22 Uhr sinken wir erschöpft ins Bett! Am nächsten Tag will uns Charles um 11 Uhr am Wohnmobil abholen!

So. 30.03.14
Familientreffen Teil 2: Wir finden das Grab des Vorfahren: Jakob Bührle

Heute schlafen wir bis 8 Uhr und frühstücken ausgiebig! Die Sonne lacht vom blauen Himmel-endlich scheint der Frühling auch den mittleren Westen zu erreichen. Wir bringen das Wohnmobil auf Vordermann und erwarten Jan und Charles. Sie treffen pünktlich um 11 Uhr ein und fahren uns zunächst durch St. Charles, ein sehenswertes Städtchen mit viel historischer Bausubstanz!

Dann geht es nach O`Fallon, wo die Familie Bührle gelebt hat,. Charles besucht mit uns den alten Friedhof der Gemeinde, er will mit uns gemeinsam nach dem Grab von J. Jacob Bührle suchen, dem gemeinsamen Vorfahren. Nach einigem Suchen finden wir das Grab: Ein bewegender Moment für alle! Der Grabstein ist schon recht verwittert, denn der Verfahrt verstarb 1886, jedoch ist die Inschrift noch gut zu lesen: Hier ruht Jakob Bührle geb. 18 April 1848, gest. am 9. Juli 1886. Anschließend fahren wir ins Haus der Cousine Mary, wo heute das Familientreffen fortgesetzt werden soll.

Mary Buehrle ist verheiratet mit dem Flugzeugkonstrukteur Jack Mc Leod Smith. Wir treffen auch die nächste Generation der Verwandten.

Im Gespräch erfahren wir etwas über den berühmtesten Abkömmling der Familie: Mark Buehrle, einen der besten Pitcher in den USA, er gehört zum American All Star Team und spielt im Augenblick bei den Toronto Blue Jay.

Schließlich bringen uns Charles und Jan nach einem erneuten Sing along mit der jüngeren Generation zum Campground zurück. Es war ein anstrengender aber erlebnisreicher Tag, den wir mit einem guten Glas Rotwein beschließen. Morgen können wir ausschlafen. Am Abend ist ein Treffen mit unserem ehemaligen Austauschschüler Steve und seiner Frau Meghan geplant!

Mo. 31.03.14
Aufenthalt St. Charles und Treffen mit Steve und Meghan

Nach dem Familientreffen sind wir noch ganz mitgenommen von den vielen Eindrücken, die uns überwältigt haben. Besonders von dem Moment, als wir gemeinsam mit Jan und Charles das Grab von Jakob Bührle auf dem Assumption Friedhof fanden. Wir fühlen uns nach dem Treffen bei Mary und Jack Smith in die Familie aufgenommen.

Auch der heutige Tag bringt ein Wiedersehen, dieses Mal mit Meghan und Steve, die wir zuletzt bei der Hochzeit unserer Tochter mit Jan in Polen und in Hattingen getroffen haben.

Wieder wachen wir früh auf, der Körper hat die Zeitumstellung noch nicht ganz geschafft. Wir beschließen nach dem Frühstück die neuen Handtücher sowie die Bettwäsche zu waschen, da der Geruch doch sehr unangenehm ist.

Der Waschsalon gehört mir um diese Zeit ganz allein. Ich lasse zwei Maschinen laufen und in der Zwischenzeit wird das Wohnmobil aufgeräumt. Danach packen wir die wichtigen Dinge in unseren Rucksack und machen uns auf dem Katie Trail (einem 360 km langen Wanderweg) auf den Weg nach Downtown St. Charles. Es ist bedeckt und noch recht frisch, immer am Missouri entlang erreichen wir unser Ziel in 35 Minuten.

Wir schlendern die Main Street entlang bis zum Ende, wo wir auf die Trailhead Brewery stoßen, wo wir abends mit Steve und Meghan essen wollen. Als wir einen Wegweiser zum Museum von Lewis und Clark sehen, ist der Entschluss rasch gefasst, dieser Einrichtung einen Besuch abzustatten. Die beiden Pioniere starteten hier ihre Expedition um einen Weg zum Pazifik zu suchen. Wie fast alle Museen so ist auch dieses recht anschaulich angelegt.

Nach einer Stunde wandern wir über die Mainstreet zurück. Wir trinken im "Picasso" noch einen Capucchino und erreichen den Campground gegen 16 Uhr. Da wir bis zum Abend noch Zeit haben legen wir eine kleine Siesta ein und bereiten uns dann auf den Abend vor. Steve und Meghan kommen sehr pünktlich und nach dem Austausch von einigen Gastgeschenken (wir bekommen eine Holzschachtel mit dem Spruch: Lehrer bewirken Ewigkeit, sie wissen nie wann ihr Einfluss endet!) Dann geht es in die Brauereigaststätte. Die Bedienung weist uns einen wunderbaren Tisch im Wintergarten zu und Steve bestellt eine Auswahl der Biere, die hier gebraut werden. Nach einem hervorragenden Abendessen (Spare Ribs mit gebackenen Bohnen und Krautsalat) beschließen wir den Abend im Wohnmobil zu beschließen. Steve nimmt noch einen Sixpack Brauereibiere mit und wir sitzen noch bis 23 Uhr zusammen. Die Unterhaltung wird zweisprachig geführt. Meghan muss zurückfahren, da Steve einige der guten Biere genossen hat. Wir schlafen sehr schnell ein. Am nächsten Tag beginnt unsere eigentliche Überführung. Erste Station ist Hermann, eine von Deutschen gegründeten Siedlung am Missouri.

Di. 01.04.14
St. Charles-Hermann

Der Wecker klingelt um 6:45 Uhr, ein bisher ungewohnter Vorgang auf dieser Tour. Wir schaffen es bis 8:30 Uhr zu frühstücken und das Wohnmobil reisefertig zu machen. Nachdem wir noch vollgetankt haben geht es auf der 94 Richtung Westen. Diese Route dauert zwar länger, ist aber auch landschaftlich schöner. Da die Sonne vom blauen Himmel lacht, entscheiden wir uns für diese Variante. Die Straße führt teilweise bergauf und ab durch fruchtbare Landschaft, die leider durch den langen Winter noch recht grau aussieht. An manchen Stellen ist ein Schimmer von "Grün" erkennbar. Immer wieder passieren wir Vineyards mit großen Rebflächen. Gegen 11 Uhr überqueren wir den Missouri und erreichen Hermann, den Ort, den man nach Hermann dem Cherusker benannt hat. Zunächst suchen wir das Welcome Center auf, wo man uns mit Infomaterial versorgt und uns den Weg zum City Park beschreibt, wo wir heute Nacht übernachten wollen. Wir finden den Campground zügig ,bis jetzt steht nur ein Gespann aus Kalifornien auf diesem städtischen Campground. Wir entrichten die Gebühr von 30$ für full hook up in einem Umschlag und schließen Wasser, Strom und Abwasser an. Dann machen wir uns über die Mozartstraße auf den Weg in die Stadt. Der Ort macht einen teilweise wenig gepflegten Eindruck, viele Häuser sind verlassen oder stehen zum Verkauf. Auch die Straßen wirken wenig gepflegt. Am Missouri angekommen entschließen wir uns, das "Deutschheim" aufzusuchen. Hier gibt es Führungen durch einige historische Häuser. Die Museumsführerin bietet uns eine "private" Führung nur für uns zwei an, was wir natürlich nicht ausschlagen. Wir erfahren viel über die Entstehung des Ortes und sehen viele Dinge, die uns an unsere Kindheit erinnern. Schließlich darf ich noch auf einem alten Flügel spielen, der hier gebaut wurde. Leider sehr verstimmt!! Wir tragen uns noch ins Gästebuch ein und verabschieden wir uns von unserer Führerin! Voller Eindrücke machen wir uns auf dem Weg zum Wohnmobil nicht ohne vorher noch dem Friedhof einen Besuch abzustatten. Auch hier finden wir wieder viele Gräber mit deutschen Namen. Als wir um 15:30 Uhr auf dem Campground ankommen beginnt es zu regnen und wir verwerfen die Idee in einer Winery zu essen. Wir wollen den Abend gemütlich hier verbringen. Der Regen entwickelt sich zu einem heftigen Gewitter mit sintflutartigem Regen, so dass wir zwei Stunden nicht schlafen können. Morgen geht es weiter nach Branson-eine 4 stündige Fahrt steht uns bevor!

Mi. 02.04.14
Fahrt nach Branson

Der Wecker klingelt um 5:45 Uhr. Im Wohnmobil ist es recht frisch, so dass wir erst wieder die Heizung einschalten müssen. Ein Blick nach draußen ist ernüchternd, wir stehen mitten im Wasser. Beim Frühstück hat Anita eine gute Idee, sie bindet mir zwei Walmartmülltüten um die Schuhe, so dass ich trockenen Fußes Wasser, Strom und Abwasser lösen kann. Um 8:45 Uhr lenken wir unser Womo auf die US 19 Richtung Branson. Wir planen bei Rolla auf die Interstate 44 und dann auf der I 65 bis Branson zu fahren. Den Gedanken, den Weg durch die Ozarks zu nehmen, verwerfen wir schnell, denn erneut ziehen Gewitter mit schwerem Regen durch. Die Landschaft ist wunderschön, leider nur nicht bei diesem Wetter. Als wir die Interstate erreichen lässt der Regen nach und wir können unser RV laufen lassen. Das Garmin führt uns sicher nach Branson (eine Vergnügungsstadt für amerikanische Familien mit mehr als 100 verschiedenen Shows und Parks) und findet auch Shenaningans RV Park, der im Forum empfohlen wurde. Ich erfahre aber dass es im letzten Jahr einen Besitzerwechsel gegeben hat. Das neue Ehepaar ist jedoch auch sehr bemüht und tut alles, damit wir zufrieden sind. Wir erhalten Site 28 mit full hook up. Mit Good Sam Rabatt zahlen wir 74$ für zwei Nächte. Der Wagen steht recht waagrecht, obwohl die Plätze alle an einem Hang liegen und ziemlich uneben sind.
Dann versuche ich im Office Karten für zwei Shows zu bestellen: am Abend "Acrobats of China" für den Donnerstag die "Dixie Stampede". Auch hier sind die Hosts sehr hilfsbereit, die Karten werden uns um 16:30 Uhr ans Womo gebracht. Leider entwickelt sich der Hin und Rücktransport zu einem Problem, da viele der Shuttle Busse noch nicht fahren. Schließlich bestellen wir ein Taxi, das uns auch um 19:30 Uhr am Campground abholt. Die Show ist wegen der frühen Jahreszeit nur zu einem Teil besetzt, dennoch geben die Artisten alles, und wir sind sehr beeindruckt!! Als die Show um 22 Uhr endet, warten wir auf unser Taxi, das endlich nach 15 Minuten eintrifft und uns wieder zum Campground bringt! Wir beschließen den Tag mit einem guten Glas Chardonnay. Morgen früh wollen wir ausschlafen!

Do. 03.04.14
Aufenthalt Branson

Morgens erhalten wir eine App von meiner Schwester, dass der Nationale Wetterdienst in unserem Gebiet schwere Unwetter vorhergesagt hat, auch Tornados seien möglich. Mit dem gemütlichen Ausschlafen war es danach schnell vorbei. Sofort wird der Laptop angeschlossen und wir informieren uns sowohl bei den lokalen als auch bei den nationalen Wetterstationen. Was wir erfahren macht uns wirklich Sorgen, wir liegen mitten in einem der höchst gefährdeten Gebiete. Wir frühstücken in Eile und ich begebe mich zu unseren Campgroundhosts und bitte um Rat. Sie erklären mir, dass wir uns im Falle eines Tornados in ihr Basement flüchten könnten, es sei aus Beton. Das beruhigt uns zunächst, und wir nutzen die Zeit zum Waschen. Während noch die erste Maschine läuft, bezieht sich der Himmel und es beginnt stark zu regnen. Informationen aus dem Internet steigern unsere Unruhe, wir sehen Bilder aus Missouri, wo Hagel in der Größe von Tennisbällen Schäden verursacht haben. Ständig überprüfen wir die Radarbilder, die uns die Bahn des Unwetters anzeigen. Gegen Mittag scheint das Schlimmste überstanden zu sein und wir beschließen, die Show "Dixie Stampede" am frühen Abend nicht ausfallen zu lassen. Das Taxi holt uns pünktlich ab, und wir erreichen den Veranstaltungsort in Branson, wo wir uns zunächst umschauen und die Pferde besichtigen. Immer mehr Gäste treffen ein, bis um 16:40 Uhr eine Preview in der Vorhalle mit einem Trickkünstler beginnt. Wir genießen dazu einen Kaffee mit gerösteten Erdnüssen.
Dann geht es in die große Veranstaltungshalle, wo die eigentliche Stampede stattfindet. Wir sitzen mit den fast 1000 Zuschauern auf der Seite der "Nordstaaten", denn das Ganze hat einen Wettbewerbscharakter Nord gegen Süd. Auch die Bedienungen tragen entsprechende Uniformen. Während der Darbietungen wird ein 5 Gänge Menü mit Getränken (Kaffee, Eistee, Pepsi) serviert, das im Preis inbegriffen ist. Das Ganze ist perfekt durchorganisiert.

Die Show dauert zwei Stunden und enthält alles, was sich Amerikaner wünschen. Pferde, Büffel, Indianertänze, Wettbewerbe, Wettkämpfe. Das Ganze endet in einem patriotischen Finale, in dem die Gemeinsamkeit aller Amerikaner beschworen wird. Wir verlassen das Theater nicht ganz unbeeindruckt und versorgt mit dem Rest unseres Menüs in einem Doggy Bag! Draußen erwartet uns starker Regen und ein Himmel, der gelb und rot leuchtet, die Wolken scheinen den Boden berühren zu wollen.

Es sieht unheimlich aus! Unser Telefon klingelt und Steve teilt uns mit, dass die Umgebung St. Louis von einem Tornado getroffen wurde und dass es im Augenblick eine neue Tornadowarnung gäbe!

Wir sind froh als unser Taxi vorfährt und uns rasch zum Campground bringt. Auch unser Fahrer ist von diesem Wetter sehr beunruhigt! Aus dem Internet erfahren wir, dass für unser Gebiet die höchste Warnstufe um 21 Uhr aufgehoben werden soll. Erleichtert legen wir uns ins Bett und lassen den Tag noch einmal Revue passieren. In der Nacht spüren wir, dass es kälter wird und am Morgen messen wir nur noch 7° Celsius, ein Temperatursturz von 20 Grad!

Fr. 04.04.14
Fahrt nach Hot Springs Arkansas

Der Wecker klingelt um 6 Uhr. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von unseren Campgroundhosts, denen man die Erleichterung darüber ansieht, dass das Unwetter dieses Gegend verschont hat. Branson wurde 2012 von einem Tornado getroffen und es gab enorme Schäden, verletzt oder getötet wurde damals zum Glück niemand. Es geht auf der US 65 und US 40 Richtung Little Rock. Im Welcome Center von Arkansas werden wir mit Karten Infomaterial und kostenlosem Kaffee versorgt.

Dann fahren wir auf der US 30 weiter nach Hot Springs. Das Wetter wird immer besser und schließlich strahlt die Sonne vom blauen Himmel! Man kann sehen, wie der Frühling in der Natur langsam sichtbar wird. Unterwegs werden im Walmart noch die Vorräte ergänzt und unser Propangastank aufgefüllt.

Gegen 15:30 Uhr erreichen wir den Campground Gulpha Gorge im Hot Springs National Park. Bei herrlichem Wetter docken wir nach 6 Stunden Fahrt auf der Site 26 an, es gibt "Full hook up" mit der "America the beautiful" Karte für 12$ pro Nacht. Da wir morgen die heißen Quellen genießen wollen, bezahlen wir gleich für 2 Nächte. Damit entfällt der Verlängerungstag im Talimena State Park. Ein Spaziergang über den Platz und ein gutes Essen mit einem kühlen Bier runden den Tag ab.

Sa. 05.04.14
Aufenthalt in Hot Springs

Wir werden gegen 8 Uhr wach und bereiten uns auf unsere Wanderung nach Hot Springs vor. Sicherheitshalber fragen wir den Parkranger noch einmal nach dem Beginn der Strecke und der Länge des Trails . Um 10:30 Uhr marschieren wir los und merken bald, dass der Weg bergauf und bergab führt. Da wir uns Zeit lassen und viel fotografieren, erreichen wir den Ort erst nach einer Stunde. Hot Springs wirkt ein wenig wie ein europäischer Badeort mit viel alter Bausubstanz. Wir informieren uns im Visitor Center und besuchen das Museum in diesem alten Badehaus.[...]

Im Wohnmobil wird der Bericht geschrieben und die Bilder sortiert. Bei nächster Gelegenheit soll alles hochgeladen werden. Heute Abend stehen leckere Steaks mit Salat und ein kühles Bier auf dem Speiseplan.

Morgen früh wollen wir nach dem Tanken auf den 87 km langen Scenic Byway durch die Ouachita Mountains zum Talimena State Park fahren.

So. 06.04.14
Der Weg nach Dallas

Wir brechen um 8 Uhr Richtung Mena und den Scenic Byway auf und tanken unser RV zunächst einmal auf. Die Benzinpreise haben sich seit dem letzten Jahr kaum verändert, oft liegen sie sogar darunter, was uns bei dem Durst unseres Wohnmobils freut! Auch die Kreditkarten werden in der Regel an den Zapfsäulen akzeptiert, auch wenn ich oft eine Postleitzahl eingeben muss. Unsere Hattinger PLZ 45527 erweist sich fast immer als praktikabel!! Zu Beginn des Byway suchen wir noch ein Visitor Center auf. Ein pensionierter College Lehrer erklärt uns, dass der Talimena State Park wegen Renovierung geschlossen ist.

Da das Wetter immer schlechter wird, überlegen wir unterwegs den Scenic Byway nicht bis zum Ende zu fahren. Wir halten an einigen Aussichtspunkten und können uns vorstellen, wie weit man sehen könnte, wenn das Wetter schön wäre.

Schließlich wird es so schlecht, dass wir kaum noch 10 Meter weit sehen können!! Wir fahren nur noch durch tief hängende Wolken.

Bei der nächst möglichen Gelegenheit verlassen wir die Aussichtsstrecke und fahren auf der US 259 Richtung Idabel. Schließlich erreichen wir den Red River, der die Grenze nach Texas bildet. Den Rest der Strecke legen wir auf der Interstate 30 zurück und unser Navi findet auch einen KOA Campingplatz bei Mt. Pleasant.

Wir sind froh, als wir nach 8 Stunden Fahrt unser Fahrzeug gegen 17 Uhr endlich angedockt haben, auch das Internet funktioniert perfekt. Es gibt Spaghetti mit Tomatensauce und Salat zum Abendessen.

Draußen regnet es Bindfäden. Wir schlafen schnell ein!

Mo. 07.04.14
Besuch auf der Southfork Ranch

Um 9 Uhr starten wir auf der Interstate 30 Richtung South Fork Ranch und nehmen um 11:30 Uhr an einer Besichtigungstour teil. Erinnerungen an die 70iger werden wach als die Serie "Dallas" die Zuschauer vor die Flimmerkiste lockte. Auch wir hatten die ein oder andere Folge mit Miss Ellie, Jock, Bobby und J.R. Ewing (der in Deutschland für Solar World warb) verfolgt. Aktuell wird die Serie mit anderen Schauspielern neu aufgelegt und läuft jeden Montag im US Fernsehen. Wir besichtigen das ganze Haus und ich darf sogar auf dem Flügel spielen, der in J.R. Ewings Wohnzimmer steht! Eine Gruppe aus Kentucky wünscht sich: "Old Kentucky home!"

Danach geht es zu Aldi, um den Vorrat an deutschem Brot zu ergänzen.

Um 14 Uhr setzen wir unsere Fahrt zum Campground fort. Wir hatten uns kurzfristig für einen privaten Platz entschieden, weil dort Wifi angeboten wurde. Als wir den Platz erreichen sind wir jedoch entsetzt. Er befindet sich in der Nähe eines Regionalflughafens und eines Vergnügungsparks. Schnell greifen wir auf den ursprünglichen Plan zurück und steuern den Cedar Hill State Park an, der nur 15 Minuten entfernt am Joe Pool Stausee liegt. Wir bekommen einen "first class" Platz (Site 103) Platz mit Seezugang und "full hook up" und buchen gleich für 2 Nächte! Da verzichten wir doch gern auf das Internet, das zumal oben am Office Parkplatz frei zugänglich ist.

Nach dem Abendessen prasselt bald das erste Lagerfeuer am See und wir genießen einen spektakulären Sonnuntergang über dem See, der allerdings am späten Abend in ein Gewitter der milderen Sorte mündet!

Wir hören bis 23 Uhr im Wohnmobil einen Klassik Sender, der ein Konzert mit dem Dallas Symphonieorchester überträgt: Mozart, Ravel, Beethoven!! Ein Hochgenuss!! Morgen wollen wir nach Downtown Dallas fahren und das 6th Floor Museum besuchen.

Di. 08.04.14
Besuch im 6th Floor Museum

Wir haben herrlich geschlafen und starten um 9 Uhr zum Office. Es wird ein Kurzbericht auf unsere Internetseite hochgeladen, damit  die Freunde in der Heimat wissen, dass es uns gut geht! Unser Garmin führt unser sicher zur Elm Street, an der das Kennedy Museum liegt. Per Zufall (wegen einer Baustelle war eine Straße in der Nähe des Bahnhofs gesperrt worden, der Platz war jedoch geöffnet und daher kaum gefüllt) finden wir ganz in der Nähe einen Parkplatz auf dem unser Wohnmobil für 5$ den ganzen Tag stehen kann.

Das Wetter ist frühlingshaft, wenn auch ein starker Wind weht! In 10 Minuten erreichen wir die Stelle wo JFK am 22.11.1963 erschossen wurde. Betroffen sehen wir uns zunächst die Stelle auf dem Grashügel an, von wo ebenfalls geschossen worden war, dann die Gedenksteine an der Straße, begeben uns dann zum Museum und reihen uns in die Warteschlange ein.

Hier treffen wir auf einen Abiturienten aus Pellworm, der vor seinem Studium einen Aufenthalt in den USA und Kanada geplant hat. Nach ca. 35 Minuten erhalten wir einen Audio Guide in Deutsch und werden mit dem Aufzug in den 6. Stock gefahren. Hier beginnt ein ca. 2 stündiger Rundgang, der uns durch alle Stationen des Lebens von JFK führt. Erinnerungen werden auch hier wach, denn wir haben diese Geschichte als Teenager erlebt. Noch heute ist nicht ganz geklärt, ob Lee Harvey Oswald der einzige Täter war. Ein Museum, das man nicht verpassen sollte!!!

Beeindruckt und betroffen gehen wir nach dem Besuch zum Wohnmobil zurück und erholen uns bei einer Tasse Kaffee. Dann suchen wir das Visitor Center auf und lassen uns beraten, was man noch besichtigen sollte. Das Westend gefiel uns besonders gut und um 15 Uhr stärken wir uns im "Hoffbrau" mit einem leckeren Essen zu einem sehr zivilen Preis. Gegen 16 Uhr verlassen wir Downtown Dallas. Leider schickt uns das Navi zu einer Auffahrt, die wegen Bauarbeiten gesperrt ist und so entwickelt sich die Rückfahrt zu einer kleinen Irrfahrt. Letztlich führt uns das Garmin nach einer Stunde wieder zum State Park zurück. Wir genießen den herrlichen Abend am See mit einem Lagerfeuer und schießen noch viele Fotos vom herrlichen Sonnenuntergang. Morgen ist der Lake Brownwood State Park unser Ziel!

Mi. 09.04.14
Auf Seitenstraßen zum Lake Brownwood State Park

Wir brechen um 8:30 Uhr zu unserer nächsten Etappe auf Da wir die Interstate meiden wollen geht es zunächst auf der US 377 bis Early und dann auf der US 279 bis zum Lake Brownwood State Park. Die Landschaft ist wenig abwechslungsreich, manchmal hügelig und wirkt recht ausgetrocknet. Unterwegs gibt es Pausen an den wenigen Rest Areas. Gegen 14:30 Uhr erreichen wir das Eingangstor zum State Park, der etwa 12 km von der Hauptstraße entfernt liegt.

Im Office werden wir freundlich empfangen und man erlaubt uns zunächst eine Fahrt über den Loop, damit wir uns einen Platz aussuchen können. Um diese Zeit kann man unbesorgt ohne Reservierung planen! Wir wählen die Site 82 mit Full hook up, Seeblick und Wifi! Die Kakteen zeigen uns, dass wir schon tief im Süden sind!

Wir buchen zunächst für eine Nacht und müssen 33$ bezahlen. Als wir andocken merken wir, dass es schon ziemlich warm ist nämlich 29 ° Grad. Nach Kälte, Schnee und Regen genießen wir dieses sommerliche Feeling. Wir belohnen uns mit einem kühlen Drink nach der langen Fahrt. Kurz vor fünf bringt uns der Ranger ein Bündel Feuerholz für das geplante Lagerfeuer. Vorher gibt es aber noch ein köstliches Abendessen mit Fisch gedünstetem Gemüse und Wein. Danach prasselt ein Lagerfeuer vor unserem Wohnmobil!

Bei einem weiteren Glas Wein besprechen wir die Planung für die nächsten Tage. Da es uns hier gut gefällt, wollen wir einen Tag verlängern und erholen. Dann soll es am Freitag nach San Angelo weitergehen. Das Wochenende wollen wir dann im Balmorhea State Park verbringen. Auch hier genießen wir den herrlichen Sonnenuntergang! Bis 22:30 Uhr sitzen wir in der lauen Sommernacht noch am Feuer und schauen in den herrlichen Sternenhimmel.

Do. 10.04.14
Erholung

Wir schlafen bis 8 Uhr morgens, ohne die Klimaanlage benutzen zu müssen. Es kühlt in der Nacht auf angenehme 19° Celsius ab. Nach einem ausgiebigen Frühstück, mache ich mich auf den Weg zum Office, das zum Glück nur 7 Minuten entfernt liegt. Die Formalitäten sind rasch erledigt, dann folgt noch ein Smalltalk über die State Parks und über unsere Route. Wir haben bis hierhin bereits 2400 km zurückgelegt. Man bestaunt mein ausführliches Routenbuch und ich erzähle noch von der Internetseite "Womo Abenteuer", die man sofort besucht und feststellt, dass dieser State Park bereits zwei Mal die beste Note: 5 Lagerfeuer erhalten hat. Auf dem Rückweg gibt es noch ein kurzes Gespräch mit unseren gewichtigen Nachbarn aus New Mexico, die mit einem riesigen Anhänger und einem Motorboot, das fast so groß ist wie unser Motorhome unterwegs sind. Wir verbringen den Tag mit Lesen, Aufräumen, Schlafen und Internet. Abends soll es wieder ein Lagerfeuer geben, falls der Ranger nicht vergisst uns Feuerholz zu bringen. Das Thermometer zeigt draußen 34,7 °!

Morgen geht es dann nach San Angelo.

Fr. 11.04.14
Ziel: San Angelo

Um 7 Uhr ist Aufstehen angesagt. Wir docken um 8:45 Uhr ab und steuern zunächst den Walmart in Brownwood an, der 22 km entfernt liegt. Hier kaufen wir noch einige Kleinigkeiten ein. Dann geht es wieder auf die US 67, die wir schon seit Dallas gefahren sind. Es gibt kaum nennenswerten Verkehr und auch die Landschaft verändert sich kaum, ab und an durchqueren wir Hügellandschaften und Orte, die z. T. wie Geisterstädte aussehen. Landwirtschaft spielt hier eine große Rolle, immer wieder passieren wir Verladestationen für Getreide! Nach gut 2 Stunden Fahrt beschließen wir, nicht direkt zum Campground zu fahren, sondern uns zuerst San Angelo Downtown anzusehen. Da wir auch tanken müssen, fragen wir an einer Tankstelle nach dem Weg. Nach kurzer Fahrt erreichen wir das Zentrum von San Angelo. Im Visitor Center werden wir mit einem Stadtplan ausgestattet, ansonsten scheinen die Angestellten nur wenig über ihre eigene Stadt zu wissen. Insgesamt macht die Gesamtanlage einen sehr gepflegten Eindruck![...]

Morgen früh um 9 Uhr haben wir noch einen Propangas Refill gebucht, dann werden wir den Balmorhea State Park ansteuern, der 354 km entfernt liegt. Insgesamt haben wir seit Middlebury in 10 Fahrtagen 1740 Meilen zurückgelegt, auf der großen Karte betrachtet ist das schon sehr beeindruckend. Wir genießen den Abend vor dem Wohnmobil mit einem Glas Chardonnay bei angenehmen 28° Celsius!

Sa. 12.04.14
Im Balmorhea State Park

Wir stehen pünktlich um 9 Uhr am Propangastank und auch der Servicetechniker erscheint. 5 Gallonen dieses für uns so wichtigen Brennstoffs verschwinden in unserem Gasbehälter, ich bezahle noch schnell 18 Dollar im Office und dann vertrauen wir uns wieder der US 67 South an. Man warnt mich bei der Abfahrt noch vor dem nächsten Streckenabschnitt der 67, weil es dort wegen der rücksichtslosen Öltrucks in den letzten Tagen zu mehreren Unfällen mit Toten und Verletzten gekommen sei. Zunächst erscheint die Landschaft wie gestern, doch dann tauchen plötzlich Bohrtürme und Ölpumpen auf, die in dieser trostlosen Landschaft stumpfsinnig vor sich hin nicken. Immer häufiger habe ich die Schnauze eines Trucks im Rückspiegel, der nur darauf wartet, an mir vorbei zu ziehen. Wenn es mehrere sind fahre ich schon einmal in eine Ausbuchtung, um diese Ungetüme an unserem RV vorbei zu lassen.

Immer stärker dringt der Geruch von Öl in unser Fahrzeug. Eine ganze Horde von kleineren Servicefahrzeugen überholt uns ständig. Als wir die Abzweigung nach Midland erreichen, lässt dieser Verkehr schlagartig nach und wir haben die Straße fast wieder für uns allein. Den Schluss der Fahrt legen wir auf der Interstate 10 zurück, die von Phönix bis Galveston führt. Die Meilen ziehen sich wie Kaugummi und wir sind froh, als wir nach 5 Stunden die Abfahrt nach Balmorhea erreichen. Hier finden wir auch den ersten Hinweis auf den State Park, in den wir um 15 Uhr einbiegen. Wir müssen uns gleich in eine Warteschlange einreichen und am Office verkündet ein Schild: Campground and Motel full! Wie gut, dass ich auch diesen Park zwei Tage vorher übers Internet reserviert hatte. Die Formalitäten sind daher schnell erledigt und wir rollen langsam in den Camploop ein. Wir haben Glück, denn Site 21 (mit Wasser und Strom) liegt am Ende des Platzes und hat sogar ein eigenes Häuschen mit Tisch und Bank. Die Anschlüsse sind schnell hergestellt. Internet und Telefonnetz gibt es nur in der Nähe des Office und da wir die Lieben daheim über unsere Ankunft informieren wollen, machen wir uns auf den Weg dorthin. Unterwegs begegnen uns immer mehr neue Gäste, die sich an diesem Wochenende hier aufhalten wollen. Leider ist die Verbindung am Office nicht sehr stabil, aber letztlich erreichen wir unser Ziel. Am Wohnmobil belohnen wir uns danach mit einem kühlen Drink. Uns fällt auf, dass hier ein starker Wind weht, der grauen Staub über den Platz treibt. Als ich ein paar Fotos schieße, taucht ein Nachbar aus einem der gigantischen RV Busse auf und fragt, ob unser Fahrzeug neu sei. Ich erzähle ihm die Geschichte von den Überführungen. Er war 8 Jahre in der Nähe von Frankfurt stationiert und ist jetzt im Ruhestand. Sein Weg führt ihn von seiner Heimat Louisana nach Seattle, von wo er mit seiner Frau eine Kreuzfahrt nach Alaska gebucht hat.

Wir machen uns anschließend zu den beiden großen Becken auf, die von mehreren artesischen Quellen gespeist werden. Hier herrscht schon reger Wochenendtrubel, viele der Picknickplätze sind mit Familien belegt, im dauerhaft 23° warmen Wasser, das bis zu 7 Meter tief ist, tummeln sich Einzelschwimmer und Tauchschulen, die Kenntnisse im Flaschentauchen vermitteln. Wir schauen dem Treiben entspannt zu![...]

Um 22 Uhr schlafen wir ein, immer wieder geweckt vom Heulen des Windes.

So. 13.04.14
Erholung

Gegen Morgen hat der Sturm nachgelassen und wir schlafen bis 8 Uhr. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Office, um Kontakt zur Heimat herzustellen. Leider sind die Nachrichten nicht positiv, unser 13 Jahre alter Hund Tashi hat durch ein Zeckenmittel einen allergischen Schock erlitten und unsere Tochter musste die Tierärztin aufsuchen. Er bekam eine Cortisonspritze und scheint auf dem Wege der Besserung zu sein. Wir erkunden danach den Rest des Parks, leider hat der Wind wieder zugenommen und so nehmen wir vom Baden Abstand, denn der Weg von dort zum Wohnmobil ist recht lang. Es wird ein echter Erholungstag am Wohnmobil, den wir aber dennoch genießen. Der Himmel ist zwar blau, der Sturm trübt die Stimmung aber ein wenig ein. Am Abend gibt es Lachs mit gedünstetem Gemüse, dazu einen Chardonnay. Was will man mehr. Morgen brechen wir zu den Carlsbad Caverns , einem Unesco Weltnaturerbe auf. Das Gebiet, das 189 qkm umfasst, wurde 1930 zum Nationalpark aufgewertet. Die Distanz dorthin beträgt nur 140 Meilen.

Mo. 14.04.14
Fahrt in den Carlsbad Caverns Nationalpark

Wir brechen nach dem Frühstück um 8:30 Uhr auf. Der Himmel ist wolkenverhangen und über den Davis Mountains hängen unheimliche dunkle Wolken. Zum Glück fahren wir nicht in diese Richtung und bald haben wir die Wetterfront hinter uns gelassen. Immer wieder bricht die Sonne durch. Gegen 11 Uhr erreichen den White City RV Park am Eingang zum NP. Unsere Site hat Full hook up, insgesamt wirkt der Platz aber sehr ungepflegt ist aber dennoch sehr gut besucht. Wir beschließen, den Nachmittag hier zu verbringen und die Höhle am nächsten Morgen zu besuchen. Ein Spaziergang über das Gelände zeigt, dass auch die Umgebung recht verfallen aussieht.

Das Wetter schlägt erneut Kapriolen, die Temperatur ist von über 30° auf 8° Celsius gefallen. Für die nächste Nacht gibt es eine Frostwarnung. Im Süden der USA steigt das Tornadorisiko!

Di. 15.04.14
Besichtigung der Carlsbad Caverns

Der Wecker klingelt um 6:15 Uhr und gegen 9 Uhr machen wir uns auf den Weg zu den Caverns. Die Straße führt durch eine malerische Landschaft und nach 20 Minuten erreichen wir das Visitor Center. Mit unserem Nationalparkpass "America the beautiful" erhalten wir freien Eintritt. Man gibt uns noch einige gute Ratschläge mit auf den Weg und dann begeben wir uns zum Höhleneingang und der 1,6 Meilen lange Abstieg in die 230 m tiefe Höhle beginnt. Es sind nicht sehr viele Besucher unterwegs und es geht es auf Serpentinen immer tiefer in die Höhle hinein. Der deutsche Audioguide erklärt uns an mehreren Stellen die Geschichte der Höhle und deren Erschließung.

Gegründet wurde der Nationalpark im Jahr 1923 und er umfasst eine Fläche von 189 Quadratkilometern. Höhlenwissenschaftler haben bisher in der Haupthöhle über 30 Meilen Höhlengänge erforscht. Davon sind jedoch nur 3 Meilen für Touristen zugänglich. Auf dem Pfad nach unten zum Big Room kommt man bereits an einigen eindrucksvollen Stalagtiten und Stalagmiten vorbei wie z.B. der Natural Bridge und dem Iceberg Rock.

Der Weg bis zum Big Room hinunter dauert etwa eine Stunde. Unten angekommen sind wir schlicht sprachlos: eine riesengroße Tropfsteinhöhle mit den Ausmaßen von 14 Fußballfeldern und einer Deckenhöhe von bis zu 78 Metern! Big Room misst 540 Meter in der Länge und 330 Meter in der Breite. Hier sieht man gigantische Formationen. Manche Stalagmiten sind so hoch wie ein sechsstöckiges Haus, was man allerdings aufgrund der Deckenhöhe nicht unbedingt als so hoch empfindet.

Obwohl wir zunächst geplant hatten die Höhle wieder zu Fuß zu verlassen, nehmen wir nach dem Abstieg doch Abstand davon und fahren mit einem der Aufzüge nach oben. Nach einer kurzen Kaffeepause im Wohnmobil geht es zum Brantley Lake State Park, den wir vor drei Jahren schon einmal besucht hatten und wo wir übers Internet bereits einen Platz reserviert hatten. In Carlsbad füllen wir noch einmal Benzin nach und erreichen den Park nach etwa 1 Stunde.

Da uns der reservierte Platz nicht zusagt und noch genügend freie Plätze vorhanden sind, fragen wir den Camphost ob wir umziehen können. Er gibt seine Zustimmung und wir beziehen die Site 39 mit Seeblick.

Kaum haben wir die Anschlüsse hergestellt, fährt ein weiteres Fahrzeug von Roadbear vorbei und stellt sich neben uns. Es sind Klaus und Heidi aus Bremen, die ebenfalls nach Las Vegas überführen. Sie wollen sich am Abend mit uns treffen. Da aller guten Dinge 3 sind, rollt kurz darauf ein weiteres Fahrzeug der Roadbear Flotte an uns vorbei. Dieses Mal sind es Karin und Torsten, die ich aus dem Wohnmobilforum kenne. Wir erinnern uns an den Besuch vor drei Jahren, als wir Didi ebenfalls auf diesem Platz trafen. Dieser State Park scheint die Überführer magisch anzuziehen. Wir vereinbaren ein gemeinsames Treffen und es wird ein gemütlicher Abend mit Erfahrungsaustausch, Wein und viel Gesang. Leider ist ein Lagerfeuer wegen der großen Trockenheit verboten. Gegen 23 Uhr ziehen wir uns in die Wohnmobile zurück, da es wieder sehr kühl geworden ist.

Mi. 16.04.14
Familientreffen in Alamogordo

Wir schlafen aus und auch die beiden anderen Überführer erholen sich vom letzten Abend. Gegen 11 Uhr verlassen wir nach einem ausgiebigen Abschied von Heidi, Klaus, Torsten und Karin den herrlichen State Park, dumpen und lenken unser Wohnmobil Richtung Alamogordo. Im Lincoln National Forest legen wir eine Kaffeepause ein. Plötzlich klopft es an die Tür und Torsten fragt nach, ob alles in Ordnung sei. Wir tauschen noch ein paar Informationen aus und dann fährt er weiter in den Oliver Lee State Park. Wir erreichen das Haus von Felizitas und Peter in Alamogordo gegen 15 Uhr. Nach einer herzlichen Begrüßung genießen wir einen Drink und machen eine Hausbesichtigung. Die beiden haben wirklich das große Los gezogen. Die Villa ist ein Traum!!!

Peter kommt gegen 16 Uhr vom Dienst auf der Airbase. Am Pool gibt es einen ausführlichen Austausch, denn wir haben die beiden zuletzt im August 2013 gesehen.

Beunruhigend nehmen wir zur Kenntnis, dass unser Kühlschrank immer wieder auf Störung schaltet und die Batterie schon ein Viertel ihrer Kapazität verloren hat. Ich schalte daher den Kühlschrank in der Nacht ganz aus.

Am Abend essen wir eine leckere Pizza und beziehen dann unser Gästezimmer, denn während der Zeit hier wollen wir nicht im Wohnmobil schlafen.

Do. 17.04.14
Aufenthalt Alamogordo

Wir genießen das gemeinsame Frühstück am nächsten Morgen. Danach rufe ich bei Roadbear Los Angeles an und schildere das Problem. Man nennt mir eine Werkstatt in Alamogordo, die den Defekt beseitigen könnte. Bei einer größeren Reparatur, müsste ich aber noch einmal zurückrufen. Wir finden die Werkstatt dank der Hilfe von Felizitas und Peter und werden sofort von einem Servicetechniker bedient. Er findet auch nach ca. 15 Minuten die Ursache des Problems: Die Zündflamme war falsch eingestellt. Ich erhalte eine Rechnung über 21$ und dann können wir das Wohnmobil wieder in der San Miguel Street abstellen. Felizitas und Peter fahren uns mit ihrem Ford SUV zum National Monument White Sands. Mit unserem "America the beautiful" Pass erhalten wir alle freien Eintritt. Schon nach kurzer Fahrt sehen wir das Wohnmobil von Torsten und Karin auf einem Parkplatz stehen. Erneut gibt es eine Begrüßung mit großem "Hallo" Wir schießen ein paar Fotos und verbringen einige Zeit auf einem dem Picknick Plätze in der Wüste. Dann geht es zurück ins Haus und wir nutzen den Pool und den Hot Tub! Am Abend werden Hamburger gegrillt, dazu gibt es ein kühles Krombacher aus dem deutschen Laden der Holloman Airforce Base.

Fr. 18.04.14
Aufenthalt in Alamogordo

Heute steht der Besuch der Holloman Airforce Base auf dem Programm. Peter, der hier als Zivilangestellter im Verwaltungsgebäude der deutschen Luftwaffe für 5 Jahre arbeitet, hat schon Vorarbeit geleistet und für uns eine Besuchserlaubnis erhalten. Am Visitor Center werden wir empfangen, aber auf einmal gibt es Probleme mit Peters Ausweiskarte. Wir werden dennoch eingelassen und Peter fährt uns über die Base. Holloman ist eine kleine Stadt für sich. Gegründet wurde der Luftwaffenstützpunkt am 10. Juni 1942 und trug zunächst den Namen "Alamogordo Army Air Field" Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges trainierten Bombercrews der US-Luftwaffe auf dem Stützpunkt für ihre Einsätze in Europa und im pazifischen Raum.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Zukunft des Stützpunktes zunächst ungewiss, bis im Jahr 1947 mit der Entwicklung und Tests von unbemannten Luftfahrzeugen und gelenkten Raketen für den Standort eine neue Ära begann. Zu Ehren von Colonel George V. Holloman, einem Vorreiter auf dem Gebiet der unbemannten Luftfahrzeuge, wurde der Stützpunkt am 13. Januar 1948 in "Holloman Air Force Base" umbenannt. Zuletzt bekannt wurde der Stützpunkt durch Filmaufnahmen für die Filme "Transformers". [...]

Wir besichtigen das Verwaltungsgebäude, das Fitnesscenter, den deutschen Laden, den Supermarkt für die US Soldaten. Auch das Problem mit Peters Ausweiskarte können wir in einem der Dienstgebäude der Amerikaner lösen.Danach fahren wir erneut ins Haus zurück, wo wir eine kleine Siesta einlegen. Am Abend geht es in ein mexikanisches Restaurant, es gibt köstliche Spezialitäten!!!

Ostersamstag - 19.04.14
Letzter Tag in Alamogordo

Als wir aufstehen hat sich das bisher herrliche Wetter geändert. Dunkle Wolken ziehen auf, aus denen es immer wieder regnet. Unseren ursprünglichen Plan, zur "Easter Parade" zu gehen, lassen wir fallen und fahren lediglich am Veranstaltungsort vorbei. Dort stehen die Teilnehmer unter den Zelten und es sieht nicht so aus, als ob der Umzug durchgeführt werden könnte. Schade, dass die Vorbereitungen nicht umgesetzt werden können.

Wir fahren weiter ins Space Museum von Alamogordo. Da im Imax Kino ein Film über die Tornado Alley läuft, schauen wir uns diesen zunächst an. Was wir zu sehen bekommen beeindruckt uns schwer und wir sind froh, dass wir diesen Naturgewalten nicht ausgeliefert waren. Auch der Rundgang durch das Museum ist sehr interessant.

Am Nachmittag bereiten wir uns schon auf den Umzug ins Wohnmobil vor. Am Abschiedsabend wird noch einmal gegrillt, es gibt Steaks!!

Morgen fahren wir nach dem Frühstück in den City of Rocks State Park. Einen Platz haben wir übers Internet schon vorgebucht. Felizitas und Peter werden wir am Tag der Abgabe bei Roadbear noch einmal treffen. Gemeinsam bleiben wir noch bis Montag den 28.4. in Las Vegas!

Ostersonntag - 20.04.14
Von Alamogordo in den City of Rocks State Park

Um 7:15 Uhr werden wir ohne Wecker wach und genießen noch einmal Mal den Luxus des Badezimmers und beginnen unseren Umzug ins Wohnmobil vorzubereiten. Danach frühstücken wir noch einmal gemütlich im Esszimmer zusammen. Auch der Osterhase hat hier an uns gedacht! Um 9:15 Uhr verabschieden wir uns von Felizitas und Peter und steuern unser Wohnmobil auf der 70 Richtung Las Cruces. Auf dem Weg dorthin passieren wir noch einmal die Holloman Airforce Base und White Sands. Dann geht es auf der Interstate 10 weiter Richtung Deming. Auf der US 180 erreichen wir schließlich um 13:30 Uhr den City of the Rocks State Park.

Im Office werden wir schnell abgefertigt, da die Site 17 ja bereits reserviert war. Der Platz liegt im letzten Loop (Pegasus) und hat eine herrliche Aussicht.

Leider sind der Nachbarplatz und die übrigen Sites von mexikanischen Großfamilien besetzt, die entsprechenden Lärm veranstalten und auch unseren Platz nicht mit Besuchen verschonen.

So vergeht der Nachmittag wenig erholsam, abschließend bringt man noch den gesammelten Müll in unserer Mülltonne unter. Gegen 18 Uhr verlassen die Großfamilien den State Park und wir sind plötzlich allein im Loop.

Das Wetter beginnt sich bedrohlich zu entwickeln, der Himmel ist schwarz, der Wind frischt auf, jedoch werden wir bis auf einen Regenschauer vom Unwetter verschont Nach dem leckeren Abendessen mit Gemüse und Lachs können wir noch ein schönes Lagerfeuer zwischen den Felsen entzünden, an dem wir uns noch bis 21 Uhr wärmen können. Die Nacht ist sternenklar und angenehm kühl.

Ostermontag - 21.04.14
City of Rocks-Petrified Forest

Der Wecker klingelt um 6:15 Uhr, da wir heute die längste Etappe unserer Tour vor uns haben-insgesamt 270 Meilen. Gott sei Dank wissen wir noch nicht, dass wir über 300 Meilen fahren werden. Um 7:30 Uhr rollen wir durch den Park zum Ausgang und werden mit dem bayrischen Abschiedsspruch von Max Streibl (Adios Amigos) verabschiedet. Wir wussten nicht, dass er schon einmal hier war!! Leider finden wir die Dump Station nicht, die man uns im Office angekündigt hatte. Wasser konnten wir im Park nachtanken. Die US 180 nimmt uns wieder auf und es geht auf einer landschaftlich besonders schönen Strecke über Silver City, Luna, Alpine (Arizona-wir gewinnen eine Stunde), St. Johns bis zum Eingang des Petrified Forest Nationalpark.

Eine zunächst geplante Zwischenübernachtung im Lymann Lake State Park muss entfallen, da der Park noch geschlossen ist.

Petrified Forest gehört zum südlichen Colorado-Plateau und der Painted Desert, einer Wüste auf rund 1800 m über dem Meer. Er bewahrt geologisch bemerkenswertes Sedimentgestein der Obertrias mit einer Vielzahl an Fossilien. Im Gebiet liegen ausgedehnte Fundstätten von verkieseltem Holz, daher der Name "Versteinerter Wald". Da uns der Campground am Eingang des Nationalparks nicht besonders zusagt, beschließen wir, in den Park zu fahren, dort eine Pause einzulegen, dann die Besichtigung anzuschließen und auf dem KOA Platz in Holbrook zu übernachten. Mit unserer Jahreskarte für die Parks dürfen wir kostenlos das Eingangstor passieren, essen um 14 Uhr eine Kleinigkeit , fahren dann die Nationalparkstraße entlang und halten an den gut gekennzeichneten Besichtigungspunkten. Das Wetter kann nur als ideal bezeichnet werden, blauer Himmel mit Schäfchenwolken und Temperaturen um die 25° Celsius.

Fotomotive gibt es reichlich und auch ein Parkranger stellt sich für einen Schnappschuss zur Verfügung.

Gegen 16 Uhr verlassen wir den Nationalpark durch den Nordeingang. Auf der Interstate 40 fahren wir bis Holbrook und melden uns um 16:45 Uhr im Office des KOA an. (Site 22) Bei dem Platz handelt es sich um einen typischen Durchgangsplatz, der zwar alle Annehmlichkeiten wie Full hook up und Internet bietet, mit dem letzten Platz aber keinesfalls vergleichbar ist.

Morgen geht es weiter nach Sedona.

Di. 22.04.14
Ziel: Sedona

Um 8:30 Uhr verlassen wir den KOA Platz in Holbrook, unser Navi schickt uns auf die Interstate 40 nach Westen.

Kurz nach 9 Uhr legen wir einen kurzen Stopp ein, um auf dem Rancho Sedona RV Park anzurufen, eine kluge Entscheidung, wie sich später herausstellt, denn der Platz war schon um 10 Uhr ausgebucht. Nach einer Kaffeepause auf einem der wenigen Rastplätze, wird der Wind immer stürmischer. Ich muss die Geschwindigkeit auf 50 Meilen drosseln! Am Exit 195 verlassen wir die Interstate und biegen auf die 89A nach Sedona ab.

Unterwegs ruft unsere Tochter Karolin kurz an, leider ist die Verbindung ziemlich schlecht. Die Straße windet sich in vielen Serpentinen ins Tal hinab, eine für mich und das Wohnmobil abenteuerliche Abfahrt!!!

Zum Glück läuft alles glatt und wir erreichen den Campground nach Fahrt über die Mainstreet von Sedona gegen 12 Uhr. Als wir das Schild "Campground Full" sehen, sind wir erleichtert, dass wir angerufen haben. Wir erhalten die Site 17 mit Full hook up und Wifi zum stolzen Preis von 49$, dennoch, der Platz ist sehr gepflegt und liegt fußläufig nur 15 Minuten von Sedona Donwtown entfernt. Nach einem ausgiebigen Telefonat mit der Heimat in guter Qualität, und einem Anruf beim KOA Kingman und einem Mittagessen gehen wir in die Stadt. Sie macht einen sehr gepflegten Eindruck, ist mit viel Blumen und Geschmack gestaltet, jedoch erscheint uns alles sehr "touristisch". Wir schlendern an allen Geschäften vorbei und trinken einen Capuccino im Pappbecher für 5$ aber mit herrlicher Aussicht auf die roten Berge.

Auf dem Rückweg kommen wir am Tlaquepaque Art Center vorbei, das ganz in der Nähe unseres Campgrounds liegt. Wir sind begeistert von so viel Flair und Geschmack!! (Kunst und Restaurants)

Gegen 17:30 Uhr sind wir am Wohnmobil zurück und Anita bereitet ein leckeres Abendessen zu: Steaks mit Bohnen!! Der Wind hat nachgelassen, wir genießen noch ein Glas Wein vor dem Wohnmobil und beobachten unsere Nachbarn beim Grillen. Morgen wollen wir zunächst Lilo's Cafe in Seligman einen Besuch abstatten, vor zwei Jahren waren wir schon einmal hier, dann geht es weiter nach Kingman, unserer vorletzten Station!
Bis jetzt sind wir 2945 Meilen/4937 km gefahren!

Mi. 23.04.14
Sedona-Seligman-Kingman

Wir werden früh wach und nach dem Frühstück geht es um kurz nach 8 Uhr auf den Rückweg zur Interstate 40, doch zunächst müssen wir erneut die Passtraße überwinden. Zum Glück ist der Verkehr noch nicht so stark, so dass wir zügig vorankommen. Immer wieder bilden sich Schlangen hinter dem Wohnmobil, die ich an geeigneten Stellen passieren lasse.

Auch an der Baustelle müssen wir nicht lange warten. Nach 40 Minuten erreichen wir die Auffahrt zur Interstate und fahren Richtung Los Angeles.

Unterwegs füllen wir noch einmal den Benzintank und steuern dann Westside Lilo's Cafe in Seligman an, vor zwei Jahren waren wir schon einmal hier und wurden von Lilo herzlich empfangen. Leider hat Lilo am Mittwoch und Donnerstag ihren freien Tag und die Bedienung ist zwar freundlich, aber nicht an einem Gespräch interessiert. Wir nehmen ein zweites Frühstück ein, das für zwei Tage gereicht hätte.

Lilos Mann spricht uns dann aber doch noch an und unterhält sich mit uns. Draußen treffen wir "Dreamteam" mit Familie aus dem Wohnmobilforum, so klein ist Amerika. Auch drei Sherriffs scheint es bei Lilo zu schmecken, sie parken neben unseren Wohnmobilen.Wir beschließen nun nicht mehr auf die Interstate zurückzukehren, sondern auf der alten Route 66 über Hackberry nach Kingman zu fahren. Der Highway ist wenig befahren, nur ab und zu werden wir von Harley Davidson Maschinen überholt.In Hackberry haben sich viele Motorrad Freaks versammelt unter anderem eine Motorradgruppe aus Metzingen. (alles Harley Fans) Sie fahren mit einem Guide auf der Route 66.

Mitten im Nirgendwo von Nevada wird geschwäbelt, was das Zeug hält!! Anita fühlt sich wie in ihrer alten Heimat!

Wir schießen viele Fotos und obwohl wir das zweite Mal hier sind, vergeht die Zeit im Fluge! Gegen 16 Uhr führt uns das Navi sicher auf den KOA Kingman wir erhalten Site 80 mit full hook up und Wifi! Der Platz liegt ruhig und hat sogar einen Pool.

Von Felizitas und Peter erfahren wir, dass sie gut am Grand Canyon angekommen sind. Unsere Nachbarn stammen aus denNiederlanden und sind mit einem 27 Fuß Wohnmobil unterwegs. Die zwei Kinder sind sehr gut erzogen und beschäftigen sich vorbildlich. Morgen ist unser letzter Fahrtag, die Koffer müssen gepackt und das Wohnmobil muss gereinigt werden.

Doch können wir uns noch auf drei Tage in Las Vegas freuen!

Do. 24.04.14
Letzte Etappe: Kingman - Las Vegas

Die Fahrt nach Las Vegas verläuft ohne Probleme, unterwegs legen wir einen Fotostopp mit Kaffeepause ein und erreichen Arizona Charlies RV Park um 13 Uhr. Wir erhalten einen Platz nahe der Einfahrt, der allerdings wie sich später herausstellt eine sehr schlechte Wifi Verbindung hat. Vorher tanken wir unser Wohnmobil noch einmal voll, bei drei Tankstellen gibt es jedoch Probleme mit der Kreditkarte, so dass wir etwas genervt sind. Nach einer kurzen Ruhepause beginnen wir mit dem Packen, eine Tätigkeit, bei der jedes Mal ein wenig Wehmut aufkommt. Uns ist das Wohnmobil während der vier Wochen ans Herz gewachsen, es war unser Zuhause und hat uns zuverlässig ans Ziel gebracht. Nach dem Abendessen trinken wir vor dem Wohnmobil noch ein Glas Wein und genießen den Sonnenuntergang. Leider ist die Umgebung nicht so romantisch wie in den State Parks.

Gegen 22 Uhr schlafen wir ein. Am nächsten Tag wollen wir uns um 10 Uhr mit Felizitas und Peter bei Roadbear treffen.

Fr. 25.04.14
Übergabe des Wohnmobils bei Roadbear, Aufenthalt in Las Vegas

Da wir bereits früh wach werden, sind wir schon um 9 Uhr bei Roadbear. Die Mitarbeiter erledigen die Abgabeformalitäten rasch und professionell. Auch die Auslagen, die wir für die Reparatur des Kühlschranks bezahlt hatten, werden bar erstattet.

Felizitas und Peter kommen pünktlich zur Station und bringen uns ins Harrah's.

Dort erklärt man uns, dass das Zimmer erst um 15 Uhr bezogen werden könne, wenn wir uns allerdings eine "Total Reward" Karte besorgen würden, könnten wir das Zimmer schon um 12 Uhr beziehen. Wir unterziehen uns der Prozedur und tatsächlich können wir Room 1217 im Carnaval Tower pünktlich nutzen. Die Aussicht auf den Pool und ein kurzes Stück des Strip ist zwar nicht so prickelnd, jedoch ist alles sauber und wir können uns für den ersten Stadtgang bereit machen. Um 13 Uhr treffen wir uns mit Felizitas und Peter und gehen ins Venetian. da Peter an diesem Tag Geburtstag hat, planen wir eine gemeinsame Gondelfahrt, ein besonderes Erlebnis, vor allem weil unser Gondoliere, ein echter Italiener, auch noch ein hervorragender Sänger ist. Wir haben viel Spaß. Danach essen wir gemeinsam Krabben mit Chips-es schmeckt sehr gut- zum Nachtisch gibt es am "Piazza San Marco" noch ein exklusives Eis für 8$. Außerhalb des Hotels brummt Las Vegas, so voll haben wir die Stadt noch nicht erlebt, die Menschen schieben sich über die Gehwege-ein echtes Kontrastprogramm zu den Erlebnissen während unserer Reise.

Danach statten wir dem Caesars Palace auch noch einen Besuch ab, ebenfalls eine künstliche Welt, die eine Illusion von Rom bietet. Man kann hier Tage verbringen ohne das Tageslicht zu sehen. Sogar Caesar mit Gefolge läuft uns über den Weg.

Im Harrah's ziehen wir uns dann für die große Show des Cirque du Soleil "Love" um. Um 18:15 Uhr treffen wir uns vor dem "Mirage", wo die Show stattfindet.

Die Karten hatten Felizitas und Peter schon Wochen vorher mit "Military Discount" reserviert, da am Wochenende viele Shows oft ausgebucht sind. Felizitas spendiert noch einen "Here comes the sun" Drink, dann nehmen wir unsere Plätze in der 2. Reihe in der Arena ein.

Die Show ist wieder einmalig - 90 Minuten hochklassige Akrobatik und Choreographie, tolle Kostüme und außergewöhnliche Bühnenbilder zur Musik der Beatles lässt die Zeit leider viel zu schnell vergehen.

Zum Abschluss des Tages trinken wir noch ein Glas Sekt auf den Geburtstag auf dem Zimmer der beiden im Flamingo Hilton. Sie haben eine einmalige Aussicht auf den Strip!! Um 22:30 Uhr sinken wir müde von den Erlebnissen des Tages ins Bett.

Sa. 26.04.14
Aufenthalt in Las Vegas

Um 8:30 Uhr treffen wir uns mit den beiden an unserem Hotel. Für heute ist ein Ausflug ins "Death Valley" geplant. Als wir Las Vegas verlassen, regnet es und die Temperaturen sind recht kühl. Je näher wir dem Tal des Todes kommen, desto sonniger wird das Wetter. Als wir das Visitor Center gegen 13 Uhr erreichen, scheint die Sonne vom blauen Himmel, die Temperaturen sind aber mit 28° Celsius sehr moderat für diese Gegend. Wir schießen eine Menge Fotos am Zabriskie Point (wir waren auf unserer ersten USA Reise 1977 hier und seitdem nicht mehr) sowie an der tiefsten Stelle des Death Valley, Badwater! Um 13.30 essen wir im Forty Niner Cafe auf der Furnace Creek Ranch ein typisch amerikanisches Menü. Dann fahren wir zurück nach Vegas.

Peter hat an diesem Tag ca. 500 km zurückgelegt, eine stramme Leistung!! Am Abend gönnen wir uns einen Leberkäs mit Kartoffelsalat und einer echten Münchner Maß im Hofbräuhaus Las Vegas - es schmeckte wie daheim!

Ein Taxi bringt uns zurück zum Strip und wir bummeln bis zu unseren Hotels.

Gegen 23 Uhr sinken wir müde ins Bett.

So. 27.04.14
Aufenthalt Las Vegas

Heute schlafen wir aus und stehen erst um 8 Uhr auf. Wir frühstücken um 9.30 Uhr bei Starbucks in unserem Hotel. Danach versuche ich bei United einzuchecken, was gründlich misslingt. Wir laufen noch einmal den Strip hinauf um bei M&M's für unsere Tochter eine bestimmte Sorte Candies einzukaufen. Dort erklärt man uns, dass es diese Sorte nur bei CVS oder Walgreens gibt. Wir sind auch erfolgreich und besichtigen noch das Bellagio und die sehenswerten Wasserspiele. Im Hotel essen wir eine Kleinigkeit und als Felizitas und Peter gegen 16 Uhr kommen helfen sie uns, die Flüge am Automaten zu bestätigen. Vor unserer letzten Show mit dem MILLION DOLLAR QUARTET essen wir noch beim Chinesen.

Die Show ist natürlich nicht vergleichbar mit dem Cirque du soleil. Die Musik und die Performance sind herausragend, für unsere Begriffe wird aber zu viel geredet und zwar relativ unverständlich!

Danach folgt noch ein Highlight: die Fahrt mit dem High Roller, dem z. Zt. höchsten Riesenrad der Welt-Las Vegas liegt uns zu Füßen. (Ich muss gestehen, dass ich wegen meiner Höhenangst unten geblieben bin!)

Mo. 28.04.14
Rückflug

Um 2:30 Uhr klingelt der Wecker, heute ist unser Flugtag. Es geht zunächst mit United nach Chicago, dann mit Lufthansa nach Düsseldorf.

Unser Hotelshuttle zum Flughafen (7$ p.P.) fährt pünktlich um 4 Uhr los. Im Flughafen herrscht schon reger Betrieb an den Schaltern. Eine freundliche Mitarbeiterin von United hilft uns bei den Koffern und in 20 Minuten sind wir eingecheckt. Nach der Sicherheitskontrolle bleibt noch Zeit für ein Frühstück. Dann geht es an Bord einer Boing 737 , die völlig ausgebucht ist. Wir sitzen in einer Reisegruppe aus China, die kein Englisch versteht, sich aber sehr lautstark unterhält. Um 6:38 Uhr startet die Maschine und landet nach einem ruhigen Flug pünktlich um 12:10 Uhr Ortszeit in Chicago. da unser Anschlussflug nach Düsseldorf erst um 17:30 Uhr geht haben wir eine lange Wartezeit vor uns. Nachdem wir unser Abfluggate gefunden haben, machen wir es uns in einer wenig belebten Wartezone bequem. Gegen 15 Uhr gehen wir noch einmal essen, ein herrlicher Caesars Salat und eine leckere Pizza mit zwei großen Samuel Adams Bier.

Die Wolken hängen tief, die Natur ist nicht weiter als vor 4 Wochen!

Als wir am Gate noch einmal nach der Eincheckzeit fragen, werden wir von einer sehr freundlichen deutschsprachigen Lufthansamitarbeiterin bedient. Sie setzt uns von Reihe 34 nach Reihe 23 , da die Maschine nicht ganz ausgebucht ist. Kaum haben wir in der Maschine Platz genommen (17:02 Uhr) kommt eine Stewardess mit zwei Gläsern Sekt und gratuliert mir zum 67. Geburtstag, da es in Deutschland ja schon 24 Uhr sei!

Soviel Freundlichkeit und Service haben wir lange bei der Lufthansa nicht erlebt.

Der Airbus "Viersen" hebt pünktlich um 17:35 Uhr ab, die Maschine scheint noch sehr neu zu sein, denn auf dem vergrößerten Monitor können wir eine perfekte Flugsimulation verfolgen-außerdem gibt es Spiele und Filme reichlich. Auch der Service ist gut , es gibt auch während der Nacht immer wieder Getränke! Nach einem sehr ruhigen Flug landen wir pünktlich um 9:10 Uhr in Düsseldorf. Das Wetter ist regnerisch und kühl. Unser Taxi ist noch nicht da und wir müssen 15 Minuten warten.

Dienstag 29.04.14
Wieder zu Hause

Wir kommen kurz nach 10 Uhr zu Hause an und Uschi erwartet uns mit einem leckeren Frühstück. Gegen 12 Uhr legen wir uns für 4 Stunden hin. Am Abend gibt es ein gemeinsames Essen mit Gerichten aus einem Chinarestaurant!

Eine interessante Wohnmobilüberführung mit vielen Highlights geht zu Ende. Insgesamt sind wir 3225 Meilen gefahren, das entspricht 5190 km und einer Strecke von Hattingen bis Teheran.


Fazit:
Auch die dritte Überführung hat uns begeistert!

Nach 2011 (Denver), 2013 (Orlando) war dies unsere dritte Überführung. Die Gesamtstrecke betrug 3225 Meilen. Die längste Tagesetappe lag bei 328 Meilen, das war für mich eine ziemliche Strapaze. Ich kann nur allen Überführern empfehlen, nicht mehr als 200 Meilen pro Tag mit entsprechenden Ruhepausen einzulegen. Ohne eine detaillierte Planung wäre diese Tour sicher gescheitert. Das Wetter ist ebenfalls immer wieder ein Faktor, den man im Auge haben muss. Im März und April ist man nie vor Überraschungen sicher!

Die Kosten für 4 1/2 Wochen betrugen ca. 6000 Euro. (2450 Euro davon für Flüge, Wohnmobil, Versicherung, Transfer, Hotel) Der Anteil für Benzin lag etwa bei 1200 Euro. Ein Billigurlaub ist eine Überführung sicher nicht-jedoch eine Herausforderung die wir immer wieder gern annehmen. Auch lernt man die Vereinigten Staaten abseits der Touristenrouten kennen.

Wenn man nur eine bestimmt Region besuchen will, ist ein Winterspezial sicher die preiswertere Variante. (Wir haben das 2012 im Südwesten erlebt -man kann die Gegend intensiver genießen)

Wir freuen uns schon auf unsere nächste Tour!